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Wandel durch Handel

Das erste innerkoreanische Gipfeltreffen im Juni in Pjöngjang und der gemeinsame Einmarsch der Sportler aus Nord- und Südkorea im September bei den Olympischen Spielen in Sydney haben der Welt gezeigt, dass die in Korea seit dem Krieg (1950-53) verhärteten Fronten aufzuweichen beginnen. Kurz nach seiner Amtsübernahme im Februar 1998 formulierte Kim Dae Jung (oben) seinen Entspannungskurs – die „Sonnenscheinpolitik“. Er erkennteine rasche Wiedervereinigung als unrealistisch und den von vielen ersehnten Zusammenbruch des Nordens als gefährlich an. Stattdessen setzt Kim auf ein Ende des Kalten Krieges durch Dialog und Kooperation, ohne dabei Provokationen des Nordens zu dulden. Kim ermuntert auch andere Staaten, die Isolation Nordkoreas zu beenden und das Land international einzubinden. Innerkoreanisch ermuntert Südkoreas Regierung Investitionen im Norden. Durch die Trennung wirtschaftlicher und politischer Beziehungen soll der bankrotte, aber hochgerüstete Norden geöffnet und so der Frieden stabilisiert werden.

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