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Pompöse Stimme des Protests

■ Wer da nur Schlager oder Schnulzen erwartet, wird ziemlich enttäuscht sein: Maria Farantouri heute Abend in der Fabrik

Nicht zuletzt Nana Muskouri ist schuld daran: Sänger und Sängerinnen aus den östlichen Teilen Europas fallen hier zu Lande schnell unter das Schlagerverdikt. Nicht so allerdings urteilen diejenigen, die es ihrer Emigration etwa aus der Türkei oder Griechenlands wegen besser wissen. Mit Maria Farantouri kommt heute Abend auch nicht einfach eine Liedermacherin, wie das die deutsche Sprache dann gerne nennt, auf die Bühne der Fabrik.

Bekannt geworden ist Farantouri in den 60er Jahren durch – ideale, wie viele meinen – Interpretationen der Stücke von Mikis Theodorakis. Was sie dabei bis heute zum Maßstab des Neuen Griechischen Liedes machte, war weniger die Mischung aus Volks- und Popmusik als die explizit politischen Texte der damaligen Kommunistin.

Nach dem Militärputsch hatte sie 1967 Griechenland verlassen, und ihre Konzerte auf der ganzen Welt gerieten schnell zu massenhaft besuchten Protestveranstaltungen gegen die Diktatur. Später wurden die Töne dann gemäßigter, sie trat der Sozialdemokratischen Partei bei und wagte sich in den 80ern auch an Stücke von Manos Chatzidakis heran, einem Komponisten, der gerne mit Theodorakis in einem Atemzug genannt wird, allerdings eher Klassisches mit Pop verband. Für Farantouris Musik bedeutete das ungefähr die letzte Frischzellenkur. Das Popniveau von Charis Alexiou, der Sezen Aksu Griechenlands, erreicht sie also nicht. Macht nix, weil sie schon viel länger als Diva gilt. xml

heute, 21 Uhr, Fabrik

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