: zur person
John Waters
„Schlechter Geschmack, darum geht es doch im Leben.“ Mit solchen Statements wurde der 1946 geborene John Waters in den Siebzigerjahren zum Leitwolf des US-Undergroundkinos. In „Pink Flamingoes“ ließ er seinen hauptdarstellenden Transvestiten Divine als toupierte Furie über Hippiepärchen herfallen und auch alle anderen Fiesen killen. Später kamen melancholische Rollen als putzendes Hausmütterchen dazu („Polyester“), dann starb Divine 1988. Seither sind Waters’ Filme ein bisschen sanftmütiger geworden – der anti-all-american way of life hat manchmal sogar ein Happy End. In „Hairspray“ durfte die pummelige, tanzwütige Tracy den Traumboy ehelichen, und in „Pecker“ kehrt der junge Fotograf nach fragwürdigen Erfolgen im New Yorker Kunstbusiness erleichtert nach Baltimore zurück. Vermutlich weiß Waters genau, wie es um solche Karrieren steht: Zuletzt waren seine eigenen Fotos in der Robert Mann Gallery, New York, zu sehen, und das Walker Art Center, Minneapolis, widmete ihm eine Filmretrospektive.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen