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Herz schlägt links

FR-Korrespondent Helmut Lölhöffel wird stellvertretender Senatssprecher. Und legt ein politisches Bekenntnis ab

Der Journalist Helmut Lölhöffel wird neuer stellvertretender Sprecher des Berliner Senats. Der 56-jährige langjährige Korrespondent der Frankfurter Rundschau tritt die Nachfolge von Eduard Heußen an, der Anfang Oktober ausgeschieden war. Lölhöffel wird wahrscheinlich im Dezember in sein Amt eingeführt, wie Bürgermeister Klaus Böger (SPD) gestern sagte. Damit findet ein heftiger Streit in der SPD, der die Besetzung des Postens zusteht, seinen Abschluss. Böger räumte lediglich ein, dass es „ein Problem gegeben“ habe. Es sei jedoch hinlänglich diskutiert worden und der „Vorgang insoweit beendet“. Im Zuge der Auseinandersetzungen hatte der von Böger favorisierte SPD-Fraktionssprecher Peter Stadtmüller sich letztlich dem vehementen Widerstand von Landeschef Peter Strieder gebeugt und seine Bewerbung zurückgezogen. Der SPD-Vorsitzende äußerte sich zu den Querelen weiterhin nicht.

Dass die Wahl auf Lölhöffel fiel, geht auf eine Idee Bögers zurück. Die SPD sei froh, eine „fähige und sachkundige Persönlichkeit“ für den Posten des Vizesprechers gewonnen zu haben. Auch Strieder lobte den „tollen Vorschlag“. Lölhöffel ist 1944 in Königsberg geboren und studierte in München und Bonn. Seit 1968 ist er als Journalist tätig. Zunächst arbeitete er beim Kölner Stadtanzeiger, später beim Deutschen Depeschen Dienst (ddp). Für die Süddeutsche Zeitung ging er von 1979 bis 1984 als DDR-Korrespondent nach Ostberlin. Seit 1984 ist er bei der Frankfurter Rundschau für Innenpolitik zuständig. Mit dem Umzug der Bundesregierung wechselte Lölhöffel von Bonn nach Berlin. Seinen beruflichen Neubeginn begründete Lölhöffel mit dem Wunsch, „einfach mal etwas anderes machen“ zu wollen. Er freue sich auf die Aufgabe, habe jedoch zur Bundeshauptstadt bisher nur einen familiären Bezug. Sein Vater sei an der Spree geboren. Über die Landes- und Koalitionspolitik könne er sich deshalb noch nicht äußern. Politisch ordnete er sich als „parteiloser Sozialdemokrat“ ein, dessen „Herz links schlägt“. Die SPD habe er aus „persönlichen Gründen“ verlassen, die er nicht näher erklären wollte. DDP

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