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Kanther unter Tatverdacht

WIESBADEN dpa ■ Wegen des Schwarzgeldskandals der hessischen CDU droht dem früheren Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) eine Anklage oder ein Strafbefehl. Die Staatsanwalt Wiesbaden befand in einer vorläufigen Bewertung, dass der Tatbestand der Untreue erfüllt sei. Dies gelte auch für den früheren Schatzmeister der Hessen-Union, Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein, und den früheren CDU-Finanzberater Horst Weyrauch, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Hildegard Becker-Toussaint gestern. Die Bewertung sei den Beschuldigten zugeschickt und bis Ende November um eine Stellungnahme gebeten worden. Kanther, Weyrauch und Wittgenstein hatten 1983 etwa 20,8 Millionen Mark Parteivermögen in die Schweiz geschafft und damit eine schwarze Kasse gebildet, aus der die Hessen-Union unter anderem Landtags- und Kommunalwahlkämpfe finanzierte.

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