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die wahlbeteiligung sinkt

Ein Kontinent der Wahlmüden

Die Wahlbeteiligung in den USA ist von rund 60 Prozent während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf unter 50 Prozent gesunken. Der typische Wähler ist eine Wählerin, weiß und über 50, besser gebildet und besser verdienend als ihre nicht wählenden Landsleute. Ungern zur Wahl gehen Jugendliche, Arme und Minderheiten. Kaum 30 Prozent der Jugendlichen wählen, und eine auffallend große Lücke klafft zwischen der Wahlbeteiligung der besser und schlechter Verdienenden. Auf etwa 14 Prozent wird die Zahl derer geschätzt, die nicht wählen, weil sie gerade umgezogen sind und sich noch nicht neu registrieren ließen, da sie auf Grund von Behinderung oder mangels Verkehrsmittel keine Möglichkeit haben, zum Wahllokal zu kommen, oder weil sie (noch) kein Bürgerrecht haben. Nach einer am Wochenende veröffentlichten Untersuchung der Washington Post und der Harvard University bildet die Gruppe der „Apathischen“ den größten Block der Nichtwähler. Je ein Viertel der Befragten sind „Aussteiger“ – sie sind für den politischen Prozess verloren – und „Desillusionierte“ – sie ließen sich mit besseren Kandidaten und einer Reform der Wahlkampffinanzierung zurückgewinnen. Als häufigsten Grund geben Nichtwähler an, dass gewählte Politiker letztlich im Sold der Wahlkampfspender stehen.

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