: Alter Erfolg mit neuen Gesichtern
Nicht nur Headcoach Emir Mutapcic ist neu bei Alba Berlin, sondern ein Großteil der Mannschaft
Emir Mutapcic (40) ist seit Beginn dieser Saison Headcoach von Alba Berlin. Er löste Svetislav Pesic ab. Vor neun Jahren kam Mutapcic nach Berlin, war Spieler bei Alba, wurde dann Coach von TuS Lichterfelde, wo er im Rahmen der Alba-Nachwuchsförderung Talente formte und in der vergangenen Saison das Team sogar an die Spitze der 2. Liga führte. Lichterfelde verzichtete allerdings auf den Aufstieg.
Alba dagegen ist weiter vorn, mit zwei Ausnahmen. In der Europaliga und im Internet. Auf der Website steht noch ein Bild im Netz, das die Korbwerfer der vergangenen Spielzeit zeigt. Geert Hammink guckt vollbärtig in die Kamera. Ademola Okulaja bemüht sich um einen finsteren Blick, und Trainer Svestilav Pesic kniet auf dem Mannschaftsfoto vor Terry Dehere, dem amerikanischen Playmaker. Alle sind sie längst nicht mehr in Berlin.
Gekommen sind andere. Vor allem ein ganzer Block vom TuS Lichterfelde, der Nachwuchsabteilung von Alba. In den USA würde man „Farmteam“ dazu sagen. Es war kein Bruch, der sich vollzogen hat, die Übergänge sind fließend. Das Verständnis der Alba-Offiziellen, einen kontinuierlichen Aufbau der Nachwuchstalente zu betreiben, hat dazu geführt, dass junge Spieler wie Tommy Thorwart, Stefano Garris und Sven Schultze in die erste Mannschaft aufrückten. Zudem war die Kasse des Erstligisten durch die Zahlung ausstehender Gehälter, die auch noch im hohen Dollarkurs zu begleichen waren, belastet. Alba bekam im Streit der konkurrierenden Europaligen von der SuproLeague die Zusage, drei Jahre fest in der Liga spielen zu können. Das bringt Zeit und Ruhe zum Aufbau eines neuen Teams.
In der Bundesliga gewann Alba bisher alle Partien. In der SuproLeague verloren die Berliner zweimal – gegen Ülker Istanbul und Croatia Split. Am vergangenen Mittwoch gelang der erste Sieg gegen das israelische Team Maccabi Ra'anana: 77:66 in der Max-Schmeling-Halle. Obgleich Wendell Alexis und Henrik Rödl weiterhin für Alba auflaufen, hat die Mannschaft ein wenig an Glanz verloren.
Zu denen, die den Altersdurchschnitt drücken, gehört seit kurzem auch der tschechische U-22-Nationalspieler Milan Soukup, der ebenso verpflichtet wurde wie der aus der Berliner Basketballschule stammende Drazan Tomic. Nach langwierigen Verletzungen von Garris (doppelter Bänderriss im Sprunggelenk) und Jörg Lütcke (Innenbandriss im rechten Knie) waren die Neueinkäufe nötig geworden.
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