: Handel nur bedingt Öko
Der deutsche Einzelhandel will Mitglieder ökologisch besser schulen. Helfen sollen CD-ROM, Diskette und Video
STUTTGART taz ■ Ökologische Leistungen sind beim Lebensmitteleinkauf für gerade mal elf Prozent der Deutschen wichtig. Das geht aus der Haushaltsumfrage „Einkaufen und Verantwortung“ des Instituts für Markt-Umwelt-Gesellschaft (imug) hervor, deren Ergebnisse jetzt an der Akademie für Technikfolgeabschätzung in Stuttgart präsentiert worden sind.
Wichtiger als Öko sind den Kunden die Qualität der angebotenen Produkte, die Erreichbarkeit des Ladens und ein breites Sortiment. Im Großen und Ganzen aber wird das ökologische Angebot im Einzelhandel als mäßig eingestuft.
Ein ähnliches Bild zeichnet die repräsentative Haushaltsbefragung für Bau- und Heimwerkermärkte. Allerdings spielt hier die Beratung eine größere Rolle. Die Kunden wollen jedoch mehr Naturprodukte sowie eine bessere Kennzeichnung der Produkte.
Wer Öko- und Bioorientierung vermarkten will, sollte sie mit anderen Werte- und Verhaltenstrends wie Preis und Qualität kombinieren, raten daher die Marktforscher von imug. Die Marktstudie ist Teil des Projekts „Nachhaltigkeit im Einzelhandel“, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wird.
Ein gutes Drittel der Kunden ist bereit, mehr Geld auszugeben, wenn die Lebensmittel ökologisch hergestellt sind. Produkte aus regionalem Anbau werden von 20 Prozent der Verbraucher eingefordert. Das ist aus der Sicht von Ingo Schönheit, Geschäftsführer der imug, eine erfreuliche Zahl.
Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) will das Thema Umweltschutz für seine überwiegend klein- und mittelständischen Mitglieder anschaulicher gestalten. Die Zentralstelle für Berufsbildung im Einzelhandel (zbb) hat dafür eine Schulung auf CD-ROM, Diskette und Video entwickelt. Hier finden Einzelhändler Infos zur Motivation ihrer Mitarbeiter in Sachen Umwelt, zum Dialog mit dem Kunden und Informationen über ökologische Produkte. Die Diskette lässt Raum für persönliche Ergänzungen und Aktualisierung und bietet Links zu weiteren Informationsquellen.
MONIKA BALZER
CD-ROM und Diskette sind gratis. Das Video kostet 15 DM. Bezug: Akademie für Technikfolgenabschätzung, Industriestraße 5, 70565 Stuttgart, Fax: 07 11/90 63-1 75. Workshop „Info-Tools Umwelt“ am 20. November in Köln. Fax-Anmeldung bis 15. November unter 02 21/9 36 55-8 19. Weitere Infos: (www.handelumweltinfo.de)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen