: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening
Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City
American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe
„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend - und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City, Apollo (Whv)
The Art of War USA 2000, R: Christian Duguay, D: Wesley Snipes, Anne Archer
„Actionheld Wesley Snipes befindet sich in der Rolle eines buddhistischen Martial-Arts-Spezialisten in seinem Element in diesem Verschwörungsthriller, der von Christian Duguay als Mischung aus John-Woo-Eleganz und Jerry Bruckheimer-Overkill inszeniert wurde. Zwar spielen die zahlreichen Actionszenen eine deutlich größere Rolle als die verworrene Handlung, aber Spaß dürfte die Zielgruppe allemal haben.“ (Blickpunkt Film) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del)
Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999, R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle
In Parkers Film und dem Buch von Frank McCourt herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Elend und einem Galgenhumor, der die dramatische Wirkung nicht etwa abschwächt, sondern ihr den entscheidenden Impuls gibt. (hip) City
B
Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson
„Zwei junge Frauen hinterlassen auf einer mörderischen Lustreise zerschossene Opfer bzw. gemetzelte Sexualpartner. Es herrschen pornographische Verhältnisse beim Töten und Verkehren in Virginie Despentes' Verfilmung ihres eigenen Romans. Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetrationen kann man sich verlassen. Kurzum, man weiss schon: Tabubruch! Im Übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck. Normalerweise würden wir das ja einfach einen schlechten Film nennen, der den Skandal nicht wert ist, den er bereits gemacht hat.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg
Bang Boom Bang Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Koritke, Alexandra Nedel
„Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem bei dem Anblick eines Dortmunder Autokennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) City
Banu Iran 1992/98, R: Dariush Merhrjui / Originalfassung ohne Untertitel
Banu ist eine Frau mittleren Alters, die sich an ihr einsames Leben in begüterten Verhältnissen gewöhnt hat. Als sie feststellt, dass der frühere Gärtner und seine kranke Frau ihre Unterkunft verloren haben, nimmt sie die beiden Obdachlosen zu sich, ohne zu ahnen, worauf sie sich einlässt. Die Geschichte erinnert an die Gesellschaftsdramen Ibsens oder an Bunuels „Viridiana“. Dieser erst sechs Jahre nach seiner Fertigstellung freigegebene Film lässt sich auch als eine Metapher auf die Entwicklung des Irans verstehen. (Forum des internationalen jungen Films) Cinema
Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich
„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) City
Blair Witch 2 USA 2000, R: Joe Berlinger, D: Tristen Skylar, Stephen Barker Turner
„Gut ein Jahr nach der verblüffenden Pseudo-Dokumentation „The Blair Witch Project“ beginnt der Spuk von neuem. Leider ist vom Schnitzeljagd-Charme des ersten Teils nichts übrig: Zwar verulkt Regisseur Joe Berlinger anfangs den irrwitzigen Erfolg des Billig-Schockers, in dem ein paar altkluge Filmstudenten bei ihrer Hexenjagd im Wald mysteriös zu Tode kamen. Dann aber schustert er aus lauter bewährten Versatzstücken eine Schauersaga zurecht, die keine Hexe aus ihrem Versteck locken würde. Damit nicht genug: „Blair Witch 3“ ist bereits in Planung.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (DEl)
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba
25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City (OmU)
C
Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher
„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) City, Filmstudio, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
D
Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve
„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) Schauburg
Disney's Dinosaurier USA 2000, R: Ralph Zondag, Eric Leighton
"Der verwaiste Iguandon Aladar wird von einer Lemurenfamilie adoptiert und führt nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag seine äffische Wahlverwandtschaft und Dino-Genossen zu neuen Weidegründen. Im Gegensatz zu ihren tumben „Jurassic Park“-Kollegen sind sie in diesem (r)evolutionären Disney-Werk aber der Sprache mächtig, was zu neuen Einblicken in den Dino-Alltag führt. Atemberaubend sind vor allem die Bilder in diesem computeranimierten Trickmeisterwerk. Mit Dinos in die Kino-Zukunft.“ (Cinema) CineStar, CinemaxX, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del)
Die Drei aus der Haferstraße Türkei 1994, R: Pal Erdöss
„Der türkische Kinderfilm erzählt die Geschichte des schüchternen Ogu, der sich in ein gefährliches Abenteuer stürzt, nachdem ihm sein erster Pfiff mit zwei Fingern gelungen ist.“ (taz) Atlantis, Music-Hall (Worpsw.)
Das Dschungelbuch USA 1967, R: Wolfgang Reitherman
„Musicalhafter Disney-Zeichentrickfilm nach Rudyard Kiplings phantastischer Geschichte vom indischen Jungen, der im Dschungel von Tieren aufgezogen wird. Streckenweise von vergnüglichem Witz, wenn auch nicht frei von Süßlichkeit.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
E
Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder
„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder – die ist viel jünger, todkrank und rehäugig wie noch nie. Eine Schnulze, so furchtbar und unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) CineStar, UT-Kino
F
Die Farbe der Lüge Frankreich 1999, R: Claude Chabrol, D: Sandrine Bonnaire, Valeria Bruni Tedeschi / Originalfassung mit Untertiteln
„Claude Chabrols Psychostudie schildert die Auswirkungen eines Kindermordes auf ein Provinzstädtchen. Frust, Obsessionen, Eifersucht, Neid und Rachegelüste - alles brodelt direkt unter der Oberfläche, und dieser Wahrheit kommt Chabrol schrittweise auf die Spur. So unaufgeregt und präzise, wie es nur ein Regieveteran kann, der weiß, das Spannung nicht gleich Action ist.“ (Cinema) Atlantis
Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton
„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City
Final Destination USA 2000, R: James Wong, D: Devon Sawa, Kristen Cloke
"Kann man dem Tod von der Schippe springen? Alex versucht es. Regisseur James Wong nimmt die Geschichte nicht ernster als nötig: wo der Tod nicht weiter weiß, hilft die Tricktechnik. Gruselig, absurd und stellenweise sehr lustig.“ (Der Spiegel) City
G
Das Gespenst der Freiheit Frankreich 1974, R: Luis Bunuel, D: Michel Piccoli, Adria Asti / Originalfassung ohne Untertitel und deutsche Fassung
„In locker verbundenen Episoden, die miteinander keinerlei durchgängige Handlung mehr aufbauen, denunziert Bunuel die Freiheit als „Gespenst“, als Schimäre in einer Gesellschaft, die vor der Freiheit Angst zu haben und zu ihr nicht fähig zu sein scheint. Durch starke Nutzung surrealistischer Gestaltungsmomente ein schwieriges und gleichermaßen amüsant-witziges Werk im Schaffen Bunuels, – sein vorletzter Film, der sich erneut der Kritik am Bürgertum widmet.“ (Lexikon des interntionalen Films) Kino 46
Girls United USA 2000, R: Peyton Reed, D: Kirsten Dunst, Eliza Dushku
„Eine Cheerleaderin, die mit ihrer Truppe bereits die nationale Meisterschaft erreichte, erhält die Chance, den Titel zu verteidigen. Doch der Weg zum Erfolg ist mit Intrigen und Niederschlägen gepflastert. Eine vom Thema her „klassische“ Teenager-Komödie, nimmt der Film sein Sujet erstaunlich ernst und entwickelt sich eher in Richtung Sportfilm mit angenehm unzeitgemäßem Charme.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)
Glorreiche Tage
71 Minuten langer Dokumentationsfilm aus Italien, der zu Ausstellung im Staatsarchiv „Gegen Faschismus und deutsche Besatzung“ gezeigt wird. Cinema
Goya Spanien/Italien 1999, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, José Rabal
„Goya, wie ihn der Altmeister des spanischen Films, Carlos Saura, imaginiert, ist ein vulkanisch grollender Malergreis, der 1828 im Exil in Bordeaux schlaflos durch das Labyrinth seiner Lebenserinnerungen wandert. Keine plane Biografie, sondern eine Beschwörung, wobei auch Goya-Klassiker nachgestellt werden und der Kameramann Vittorio Storaro filmtechnisch viel riskiert, um Leben und Werk ineinander zu spiegeln: effektvoll, aber pompös.“ (Der Spiegel) Cinema
Gran Paradiso Deutschland 2000, R: Miguel Alexandre, D: Ken Duken, Regula Grauwiller
„Durch die Energie seiner Psychotherapeutin erfüllt sich der Lebenstraum eines verhärmten querschnittsgelähmten jungen Mannes: Mit Hilfe dreier Strafgefangener und eines Sozialarbeiters gelangt er auf den 4000 Meter hohen Gipfel des Grand Paradiso. Ein Bergdrama ohne überzeugende Dramatik, dafür mit holzschnittartig gezeichneten Personen und Situationen, die lediglich die Stereotypen des Genres bestätigen. Allein einige eindrucksvolle Landschaftspanoramen verleihen dem Film etwas Reiz.“ (filmdienst) CinemaxX, Ziegelhof (Ol)
Gran casino Mexiko 1947, R: Luis Bunuel, D: Libertad Lamarque, Jorge Negrete / Originalfassung ohne Untertitel
"Gran casino ist ein nicht weiter ambitionierter Unterhaltungsfilm mit einer einigermaßen komplizierten Handlung. Schauplatz ist ein Ölfeld in Tampico, das einem argentinischen Besitzer gehört. Es ist erstaunlich, in welchem Maß sich Bunuels erster mexikanischer Film von seinen ersten drei europäischen Filmen unterscheidet. Was überrascht, ist vor allem, das Bunuel völlig auf seine in den ersten Filmen entwickelte Filmsprache verzichtet und sich der einfachsten Form des Kinos bedient.“ (Hanser Reihe Film 6) Kino 46
Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson
„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol), Lindenhof (Wildeshausen)
Gripsholm Deutschland 2000, R: Xavier Koller, D: Heike Makatsch, Ulrich Noethen
„Seinen vordergründig heiteren Roman aus der schwedischen Sommerfrische schrieb Kurt Tucholsky bereits im Exil. In Kollers Verfilmung werden die Ich-Figur des Erzählers und der echte Tucholsky zu einer Person verdichtet. Statt die Scharfzüngigkeit und Angriffslust zu übernehmen, mit der der Kolumnist und Schriftsteller die braunen Umtriebe lange vor 1933 verfolgte, schlägt der Film lieber den Tonfall eines melodramtischen Epos an und richtet sein Hauptaugenmerk auf Kostüm und Ausstattung.“ (tip) CinemaxX, Wall-Kino (Ol)
H
Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja
„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City
High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile
„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) City
Hollow Man USA 2000, R: Paul Verhoeven, D: Kevin Bacon, Elisabeth Shue
„Der Mann ist streng genommen nicht hohl, sondern unsichtbar, aber hohl ist jedenfalls der Film, in dem er sein Unwesen treibt. Nach dem Vorbild von „Der Unsichtbare“ (1933) testet in diesem Science-Fiction-Thriller ein selbstverliebter Wissenschaftler ein Unsichtbarkeitsserum an sich selbst - nur dass das Gegenmittel dummerweise nicht wirkt. Der Durchsichtige findet schließlich Gefallen an seinem Zustand, immerhin kann er jetzt fremden Frauen an den Busen grapschen. Doch selbst diese Lust am ungestraften Voyeurismus wurde von Regisseur Verhoeven schlicht als Thema übersehen, genauso wie die Frage, ob die Freiheit eines Unsichtbaren wohl seine Einsamkeit aufwiegt. Stattdessen arbeitet sich der Film mit großem Special-Effects-Aufwand an der Crux ab, dass ein unsichtbarer Schurke ziemlich frustrierend ist für Zuschauer, die schließlich etwas sehen wollen für ihr Geld.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Westerstede)
I
Ich, beide & sie USA 2000, R: Peter und Robert Farrelly, D: Jim Carrey, Reneé Zellweger
„Charlie (Jim Carrey) hat eine Lammsgeduld und ist tüchtig dümmer, als die Polizei erlaubt – obschon er 17 Jahre in deren Diensten steht. Bis ihm eines Tages aus heiterem Himmel das bisschen willfährige Persönlichkeit gespalten wird und das Dr. Jekyll-und-Mr. Hyde-Syndrom sich seiner bemächtigt. Es ist an der Zeit, die an die Kette gelegte Sau rauszulassen.“ CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter
Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul
Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Filmstudio
Italienisches Filmfest siehe Kasten Schauburg
K
Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe
„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) Gondel, Apollo (Whv), Lindenhof (Wildeshausen)
Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider
„Wir sind allesamt Kanaken. Unser ganzer Stil ist Kanake. Okay?“ Sagt Ertan, 25, geboren und aufgewachsen in Kiel und stolz darauf, ein Kanake zu sein. Denn Kanake sein, das ist ein Image, ein Feeling, ein Sound. In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen - bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) Schauburg, Casablanca (Ol)
Katja und der Falke Dänemark/Italien 1999, R: Lars Hesselholdt, D: Fanny Berndt, Lina Sastri
„Katja und der junge Falke Kiik gehen versehentlich auf große Reise nach Italien. Ein tierisch spannender Kinderfilm über die Gesetze der Freundschaft und der Fremde.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)
Die kleine Hexe Tschechei 1995, R: Zdenek Smettana
„127 Jahre alt - und immer noch vermurkst sie jeden Zaubertrick: wie die lütte Besenreiterin die Kunst der Magie doch noch lernt, macht Kindern Spaß.“ (Cinema) CineStar
Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant
„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) CineStar
Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann
„In dieser Liebesgeschichte müssen Sissi und Bodo einen spektakulären Unfall, einen Bankraub, einen schweren Verlust und ein komisches Versteckspiel überstehen, bevor sie zueinander finden. Während so mancher Regisseur schwerfällig Beziehungskisten stapeln würde, nützt Tykwer die Irrungen und Wirrungen, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) Schauburg, Casablanca (Ol)
L
La Joven (Das junge Mädchen) Mexiko/USA 1960, R: Luis Bunuel. D: Kay Meersman, Zachary Scott / Originalfassung ohne Untertitel
„Ein auf eine zur Jagd genutzte Insel vor der amerikanischen Südostküste geflohener Schwarzer sieht sich – erneut – mit rassistische Vorurteilen, aber auch mit der unschuldigen Freundschaft eines Mädchens konfrontiert. Spröde, von Bunuel in dokumentarischer Manier und kaum psychologisierend vorgetragene Geschichte um Zivilisation, Erziehung und humane Kultur. Der mexikanische Film wurde in englischer Sprache gedreht.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly
„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City
The Liar USA 1997, R: Jonas & Joshua Pate, D: Tim Roth, Chris Penn, Rosanna Arquette / Originalfassung mit Untertiteln
„Mit jungen Filmemachern ist es immer dasselbe: entweder produzieren sie nur graue Konvention oder sie versuchen alle filmsprachlichen Mittel in ihren ersten Werken unterzubringen. So auch die US-Zwillinge Jonas und Joshua Pate, die hier gemeinsam für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnen: Zwischentitel, geteilte Leinwand, Doppelbelichtungen, 360 Grad-Schwenks, Detailaufahmen, Cinemaskope, Topshots – sie haben kaum etwas ausgelassen. Sehr bald begreift man, dass die aufgeblasene Form die Dialoglastigkeit des Thrillerleins kaschieren soll: die meiste Zeit verbringen nämlich zwei Vernehmungsbeamte und ein hochintelligenter, psychologisch geschulter reicher Schnösel unter Mordverdacht zusammen in einem Raum.“ (Zitty) Kino 46
Lieber Fidel – Maritas Geschichte Deutschland 2000, R: Wilfried Huismann
„Wenn sie Deutsch spricht, redet sie in breitestem Bremisch und wirkt dabei oft ziemlich ungehobelt. Die 1939 geborene Kapitänstochter Marita Lorenz ist eine von den vielen Bremerinnen, die es in die weite Welt verschlagen hat. Doch ihre Lebensgeschichte ist die wohl unglaublichste von allen Auswandererbiographien: Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und Agenten und zog auch noch zwei Kinder groß. Und ein Mann hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut: der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro.“ (ck) Schauburg
LiebesLuder Deutschland 2000, R: Detlev Buck, D: Mavie Hörbiger, Anke Engelke, Pierre Beson, Detlev Buck
„Nach Detlev Bucks „Wir können auch anders“ wurden alle Nachfolger an dessen Kult-Status gemessen - und meist zu leicht befunden. Sein neuer Film, ein schräger Liebeskrimi, spielt in der muffigen Spießer-Idylle im Hochsauerland. Eine hübsche, junge Lady kommt in die Kleinstadt und verdreht den Honoratioren gehörig den Kopf. Später will sie für ihre Liebesdienste abkassieren. Sie sei schwanger, sagt sie ausgerechnet auf einer Hochzeitsfeier. Als Vater kommen sowohl ein Banker als auch der Sägewerkbesitzer oder der Chef eines kleinen Privatflugplatzes in Frage. „Was tun?“ fragt sich die verschreckte Dorf-Elite und beschließt panisch einen mörderischen Plan. Buck wollte bewusst kleine Brötchen backen. Das ist ihm gelungen. Kein großer Wurf, aber allemal eine nette, böse Komödie der leichten Art, die auch visuell überzeugt.“ (Bremer) Filmstudio, Wall-Kino (Ol), Apollo (Whv)
Lust auf Anderes Frankreich 2000, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui
„Unternehmer Castella gehört zu den Nouveaux Riches, die über Reichtum, aber keinerlei Bildung verfügen. Als er an der Seite seiner nervenden Gattin eine Theatervorstellung des Klassikers „Berenice“ durchleidet, verliebt er sich in die Hauptdarstellerin, die ihm Englisch-Unterricht gibt. Doch ihre Annäherung ist eher stockend. Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveaux Riches wirft Schauspielerin Agnés Jaoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty.“ Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis
M
Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards
Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedenen Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City
Majestät brauchen die Sonne Deutschland/Niederlande 1999, R: Peter Schamoni
"Dokumentarfilm über den letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., zusammen gesetzt aus reichhaltigem Originalmaterial aus der Zeit seiner Regentschaft. Wilhelm erweist sich als äußerst medienbewusster Monarch, der die Filmkunst ausgiebig nutzte; die Deutschen gingen ins Kino, um ihn zu sehen, noch bevor es die ersten Filmstars gab. Sehr unterhaltsamer, sorgfältig zusammen gestellter Film, der nachvertont und mit ironisierendem Kommentar versehen wurde und auf psychologischer Ebene viel vom Wesen des Kaisers und seiner Epoche offenbahrt.“ (filmdienst) Gondel, Casablanca (Ol)
Makellos USA 1999, R: Joel Schumacher, D: Robert de Niro, Philipp Seymor Hoffman
„Motto: Auch Schwule sind Menschen, vielleicht bessere als du! Aufrichtig bewundern lässt sich an dieser Kitschkatastrophe nur die Chuzpe, einen so miserablen Film „Makellos“ zu betiteln.“ (Der Spiegel) City
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City
Mission Impossible 2 USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott
„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil. Wer nun glaubt, Actionmaestro John Woo forciert die Action, übersieht die lähmende Liebesgeschichte. Nach esoterischem Score, hektischer Montage und zweifelhafter Logik findet Woo erst im Finale zur Kinetikexplosion, die seinen einstigen Stil vermissen lässt. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling.“ (film.de) City
O
O Brother, Where Art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson
„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine (vage an Homer orientierte) Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) Filmstudio, Casablanca (Ol)
Oi! Warning Deutschland 1998, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts
„Geflohen aus spießigem Elternhaus, kommt Janosch zu Koma, dem Freund aus katholischer Landjugend, jetzt Skin mit schwangerer Freundin Sandra, und starker Mann, wie Janosch werden will. Eine expressive, hochspannende Klimabeschreibung aus Deutschland, erzählt an einer dramatischen Dreiecksgeschichte, die tödlich endet. Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen, voller Sinnlichkeit, altmodisches Pathos nicht scheuend.“ (tip) Filmstudio
Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens
„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs, und der Komponist Magnus Fiennes, Ralphs Bruder, lässt die Emotionen rauschen, ohne sich über Gebühr bei Tschaikowsky anzubiedern. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) Filmstudio
P
Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger
„Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte.“ (film.de) City
Pokèmon Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama
„Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrickabenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) UT-Kinocenter, City
Die Prophezeiung USA 2000, R: Chuck Russell, D: Kim Basinger, Ian Holm
„Amerikaner sollten keine religiös-spirituellen Themen verfilmen. Mit dem Holzhammer werden allzu oft zusammengestümperte Bibelbilder auf die Netzhaut gezimmert, dass man den Glauben an die Filmemacher aus der Stadt der Engel verlieren möchte. Mit einer weinenden Marienstatue, leuchtenden Engeln und wenig furchteinflößenden Wasserspeiern wird hier ein neues Genretief erreicht.“ (Cinema) CineStar
R
RoadTrip USA 2000, R: Todd Philips, D: Breckin Meyer, San Williams Scott
„Sympathisches Filmchen, in dem vier typische Vertreter eines College-Jahrgangs von Ithaca, New York nach Austin, Texas fahren, um eine kompromitierende Videocassette abzufangen. Dabei werden jede Menge postpubertärer Ängste durchgearbeitet, wobei die Situationen drastischer und die Witze noch einen Tick geschmackloser sind als in „American Pie“.“ (tip) City
S
Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford
„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert. Unterstützt von Michelle Pfeiffers Wandlung von einer liebenden Mutter zu einer psychotischen Totenmaske lässt Zemeckis den Zuschauer mittels kalkulierter Schocks mehr als einmal im Kinosessel erschauern. Einzig die finale Aufklärung des Geschehens im familiären Geisterhaus wirkt zu genretypisch und banal, um wirklich zu erschrecken. Hier wird trotz aufwändiger Kamerafahrten bloß das TV-Niveau von Sendungen wie „X-Factor“ geboten.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter
Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams
„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien, die einzig dadurch Interesse verdient, dass als Zielpublikum die jugendliche afroamerikanische US-Bevölkerung auserkoren wurde, das seine Schadenfreude am Abschlachten weißer Teenager ausleben kann.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter
Schöne Venus Frankreich 1999, R: Tonie Marshall, D: Nathalie Baye, Bulle Ogier
„Zur Kosmetikerin geht man, um attraktiver auszusehen. Doch was wäre eine Sitzung zwischen Puderquaste und Enthaarungswachs ohne Tratsch, Männertalk und hausgemachte Psychotherapie. So erklärt Regisseurin Tonie Marshall den Schauplatz ihrer wunderbaren Tragikomödie, einen Pariser Kosmetiksalon, konsequent zum weiblichen Mikrokosmos, in dem von der biederen Hausfrau bis zur aufgetakelten Schabracke jede ihren Auftritt hat.“ (Cinema) Gondel, Music-Hall (Worpswede)
Shaft USA 1970, R: Gordon Parks, D: Richard Roundtree, Moses Gunn
Zum Vergleich mit der Neuverfilmung hier nun das Original. „Superdetektiv Shaft, eine James-Bond-Ausgabe in Schwarz, schafft alles. Hier befreit er die entführte Tochter eines farbigen Obergangsters aus den Händen der Mafia. Erster von drei Thrillern der MGM, die technisch gekonnte und sehr effektvolle Spannungsunterhaltung um einen Harlem-Helden offerieren: Zeugnisse des neuen Selbstbewusstseins der schwarzen Amerikaner.“ (Lexikon des internationalen Films) City
Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams
„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar
Shang-High Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson
„East meets west im neuen Film von Jackie Chan, der wie in seinem vorangegangenen Hollywoodfilm „Rush Hour“ erneut auf das Erfolgsrezept des buddy movies setzt. Und wiederum wird Chans Leinwandfigur, erfahren in den Martial-Arts, aber wenig vertraut mit den Gepflogenheiten der amerikanischen Kultur, zusammengeworfen mit einem Amerikaner, der vor allem eine große Klappe hat. Zwischen modisch-smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie. Ein korrupter Sheriff heißt Van Cleef. Trotz solcher Anspielungen ist „Shanghai Noon“ als Western von geradezu aufreizender Naivität, eine Anthologie von Genremotiven, die so ausgestellt werden, dass es an die deutschen Karl-May-Filme erinnert.“ (epd-film) CinemaxX
Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck
„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City
Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland
„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von „Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action, Dramatik und Effekten, das auch einem reiferen Publikum gefallen dürfte.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, UT-Kino
Star Wars - Episode 1 - Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor
„Was ist es? Mist! Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) Kino 46
Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibiana Beglau, Martin Wuttke
Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) Filmstudio
Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki
„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) City
Summer of Sam USA 1999, R: Spike Lee, D: Joh Leguizamo, Mira Sorvino
„Während der Hitzewelle des Sommers von 1977 wird New York von dem Serienkiller Son of Sam in Atem gehalten. Frauen haben Angst, auf die Straßen zu gehen. Vigilante Bürgergruppen patrouillieren die Straßen und halten Ausschau nach Verdächtigen. Aber es ist auch der Sommer, in dem Disco und Punk explodieren und die New Yorker polarisieren. Nach dem Vorbild von „Do the Right Thing“ thematisiert Spike Lee nach Motiven des authentischen Son-of-Sam-Falls eine weiteren heißen Sommer, in dem eine ganze Stadt zum Pulverfass wird. Durch seine Episodenhaftigkeit bisweilen arg fragmentarisch und simpel gehalten, überzeugt dieses Großstadtportrait im Scorsese-Stil aufgrund seiner filmischen Brillanz und Eigenwilligkeit.“ (Blickpunkt:Film) Cinema
Superstar USA 2000, R: Bruce McCullouch, D: Molly Shannon, Will Ferrell
„Ein unauffälliges High-School-Mädchen träumt vom ersten Kuss nach Art der Hollywood-Filme. Während sein Schwarm mit dem hübschesten Mädchen der Schule liiert ist, eröffnet ein Tanzwettbewerb die Chance auf eine kleine Rolle in einem Hollywood-Film. Einfallslos und lahm inszenierte Komödie, die auf einer Figur aus der US-Fernsehshow „Saturday Night Live“ basiert. Dass diese vorwiegend um Anpassung ringt und sich dabei ungeschickt anstellt, erweist sich schon bald als ausgesprochen ermüdend.“ (filmdienst) CineStar
T
Thomas – Die fantastische Lokomotive USA 2000, R: Britt Allcroft, D: Peter Fonda, Alec Baldwin
„Auf der magischen Insel Soldau wohnen die liebenswerte Dampflok Thomas und ihre Freunde. Alles könnte in bester Ordnung sein, wären da nicht die gemeine Lokomotive Diesel 10 und die verschwundene Lady, die als einzige Lok den Zauberweg zur Realität kennt. Peter Fonda spielt in dem farbenprächtigen Märchen einen Opa, und Alec Baldwin eilt als agiler Schaffner mit einer Zauberglitzerpfeife zu Hilfe. Eine fantastische Geschichte mit zauberhafter Musik und kindgerechtem Charme.“ (Cimema) CinemaxX, Passage (Del)
Time of the Gypsies Yugoslawien 1989, R: Emir Kusturica, D: Davor Dujmovic, Bora Todorovic
„Der Waisenjunge Perhan wächst in einem jugoslawischen Roma-Dorf auf. Als er um die Hand seiner Freundin Azra anhält, weist ihn deren Mutter ab: Perhan ist zu arm. Enttäuscht zieht er nach Mailand, wo er sich als Dieb durchschlägt. Nach Monaten kehrt er als kaltherziger Mann zurück. Emir Kusturica („Underground“) gelingt ein Minderheiten-Portrait voll faszinierender Exotik.“ (Cinema) City
Titanic USA 1997, R: James Cameron, D: Leonardo diCaprio, Kate Winslet
Sie will und will im Kino nicht untergehen. City
Touch of Evil USA 1957, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Charlton Heston, Marlene Dietrich / Originalfassung mi Untertiteln
Neue, nach Orson Welles' Aufzeichnungen geschnittene Fassung! „Als Puffmutter in einem mexikanischen Bordell begrüsst Marlene Dietrich, als grotesk geschminkte Zigeunerin mit schwarzer Perücke, den fetten heruntergekommenen Orson Welles mit der gloriosen Untertreibung: „Du siehst schlecht aus, Liebling. Du hast zuviele Süßigkeiten gegessen.“ Dieser phantastische, grelle Thriller hat irgendwas, aber nicht allzu viel, mit Drogen und Korruption bei der Polizei in einer Grenzstadt zu tun. Tatsächlich handelt er von der Liebe zum Medium Film, und wenn Welles den Süssigkeiten von Schatten, Winkeln und barockem Dekor nicht widerstehen konnte, dann macht er daraus immernoch ein herzhafteres Festmahl als die meisten Regisseure aus ihrem Fleisch mit Kartoffeln. Dies ist tolle Unterhaltung. Zur Besetzung, die so pervers zusammengesetzt wurde wie ein Alptraum, gehören auch Charlton Heston, Janet Leigh, Zsa Zsa Gabor und Joseph Cotton.“ (Pauline Kael) Kino 46
Tuvalu Deutschland 1999, R: Veit Helmer, D: Chulpan Hamatova, Philippe Clay
„In einem surreal anmutenden Niemandsland ist ein heruntergekommenes altes Bad die bedrohte Heimat einiger Menschen geworden, die dem Zerfall des Gebäudes, aber auch der Gewissenlosigkeit ihrer korrupten Widersacher Einfallsreichtum und utopische Tatkraft entgegensetzen. Ein detailverliebter, fantasiereicher Bilderkosmos, konzipiert als turbulent-poetisches Traumgespinst – ein Augen- und Ohrenschmaus.“ (filmsdienst) City
U
U-571 USA 2000, R: Jonathan Mostow, D: Matthew McConaughey, Harvey Keitel / Originalfassung ohne Untertitel
„Die Aufregung um die historische Korrektheit des Unterwasserthrillers – die Briten bemäkeln, dass die Amis den Krieg mal wieder im Alleingang gewinnen – verliert angesicht der wenig spannenden und löchrigen Geschichte an Bedeutung.“ (TV-Spielfilm) City
V
Vergiss Amerika Deutschland 2000, R: Vanessa Jopp, D: Marek Harloff, Roman Knizka
"Eine Kleinstadt in Ostdeutschland. Drei Jugendliche schmieden Pläne für die Zukunft. David, der wie Benno in Anna verliebt ist, träumt von einer Fotografen-Karriere, landet jedoch als Verkäufer in einem Großmarkt. Bennos Gebrauchtwagenhandel läuft nicht, also lässt er sich mit Autoschiebern ein. Anna geht zwar auf eine Berliner Schauspielschule, bekommt jedoch keine Rollen. Vanessa Jopp fängt in ihrem Regiedebüt die Kleinstadt-Tristesse im Osten perfekt ein, ohne den Film in Sozialkritik zu ersticken. Im Mittelpunkt stehen die Protagonisten und ihre Sehnsüchte und das spezielle, unwiderbringliche Lebensgefühl auf der Schwelle zum Erwachsensein.“ (Blickpunkt:Film) Cinema, Casablanca (Ol)
The Virgin Suicides USA 1999, R: Sofia Coppola , D: James Woods, Kathleen Turner
„Unter dem strengen Reglement des Elternhauses zerbrechen vier Schwestern, die nach dem Selbstmord der Jüngsten in einer Nacht gemeinsam den Tod suchen. Eine ebenso eindrucksvolle wie irritierende Studie, die die im Prinzip düstere Geschichte in frohe Farben taucht und die 70er Jahren nicht als Ära des Liberalismus feiert, sondern sie als Hort kleinbürgerlichen Denkens darstellt.“ (filmdienst) Cinema
W
Der Weg nach El Dorado USA 2000, R: Eric Nergerson, Don Paul
„Zwei junge Abenteurer, keine strahlenden Helden, sondern eher Außenseiter, machen sich auf die Suche nach den Goldschätzen von El Dorado, wo man sie als Götter verehrt, sie aber zugleich in eine gefährliche Intrige zieht. Abenteuerlicher Zeichentrickfilm, der sich in Sachen „erwachsener“ Animation versucht..“ CineStar, CinemaxX
Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Italien 1999, R: Enzo d'Alò
„Kinderfilm. Oft genug müssen Katzen in Animationsfilmen den Schurken abgeben, derweil possierliche Nager fesch den Helden mimen. Die amüsante italienische Zeichentrickproduktion nach dem Kinderroman von Luis Sepulveda kehrt das Verhältnis um: Fiese Ratten sind drauf und dran, in einer Hafenstadt die Macht zu übernehmen, woran Kater Zorbas und seine Gang träge gewordener Stubentiger nicht ganz unschuldig sind. Kindgerecht und in einem hübschen Bilderbuchstil erzählt Regisseur Enzo d'Alò diese Geschichte von der Toleranz gegenüber Anderen“ (tip) CineStar
Wo dein Herz schlägt USA 1999, R: Matt Williams, D: Natalie Portman, Ashley Judd, Joan Cusack
„Eine hochschwangere 17-Jährige, die von ihrem Geliebten auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters in der amerikanischen Provinz verlassen wurde, wird nach der Geburt ihrer Tochter im Einkaufsparadies zur lokalen Berühmtheit, kann sich gesellschaftlich etablieren und als Fotografin Anerkennung erringen. Trotz seiner Auflistung der Schattenseiten des „amerikanischen Traums“ eine Lobpreisung des Konsumismus und Kapitalismus, dessen Sentimentalitäten verärgern.“ (filmdienst) UT-Kinocenter
Die WonderBoys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire
„Michael Douglas in einer überraschenden Charakterrolle als Schriftsteller Grady Tripp, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem einzigen Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten, die Schauspieler (Tobey Maguire, Frances McDormand, Robert Downes Jr.) sind exzellent gewählt in dieser exzentrischen Komödie.“ (tip) CinemaxX, Gondel, Ziegelhof (Ol)
X
X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen / Originalfassung ohne Untertitel
"X-Men, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenen Actionkino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die actiongeladenen Special-Effekts beim Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartung des Mainstreampublikums.“ (film.de) City
Z
Zabriskie Point USA 1969, R: Michelangelo Antonioni, D: Mark Frechette, Daria Halpin
„Antonionis in Amerika entstandener Film erzählt in zum Teil allegorisch-visionären Bildern vom Mythos eines Wunderlandes, von der Faszination seiner „unbegrenzten Möglichkeiten“ und von den Symptomen seines Zerfalls, wobei utopische Wunschträume unvermittelt in tödliche Albträume umschlagen. Die radikalen Befreiungsversuche der Helden korrespondieren mit einem experimentellen Erzählstil, der bewusst grelle Effekte des Actionskinos und der Kolportage mit Elementen der Pop- und Konsumästhetik verbindet.“ (Lexikon des internationalen Films) Filmstudio
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