: Feilschen um Arsenale
US-Präsident reagiert zögernd auf Putins Vorschlag zu rascherer Reduzierung von Atomsprengköpfen
BRUNEI dpa ■ US-Präsident Clinton hat abwartend auf den Vorschlag seines russischen Amtskollegen Putin reagiert, die nuklearen Arsenale der beiden Atommächte in kürzester Zeit radikal abzubauen. Während des Asien-Pazifik-Gipfels in Brunei hieß es gestern, Experten beider Seiten würden demnächst über den Vorschlag beraten.
Bei seinem Abrüstungsvorschlag hatte Putin deutlich gemacht, dass er weiter die strittigen US-Raketenabwehrpläne ablehne. Jedoch sind seiner Ansicht nach Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Atomraketen möglich, ohne das ABM-Abkommen zu sprengen. Darin wurde 1972 die Begrenzung der Raketenabwehr beschlossen. Nach russischen Vorstellungen sollten beide Länder das Ziel von 1.500 Sprengköpfen noch unterschreiten, das Moskau bisher bis 2008 vorgeschlagen hat. Russland hat erst dieses Jahr das Start-II-Abkommen von 1993 ratifiziert, das eine Halbierung der nuklearen Arsenale bis 2007 vorsieht. Danach würden den USA noch 3.500, Russland 3.000 Atomsprengköpfe bleiben.
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