: nach dem spiel ist vor parkettschluss
Fußball sei doch bloß ein Spiel, wird immer wieder gern behauptet. Stimmt natürlich nicht: Fußball ist bloß ein Geschäft. Seit dem Börsengang von Borussia Dortmund am 31. Oktober spiegelt sich das auch charttechnisch wieder. Die Kurve zeigt allerdings, dass sie irgendwie stimmen, die alten Fußballweisheiten. Der Euro ist rund, lautet eine beispielsweise. Den physikalischen Gesetzen folgend, rollt alles Runde leichter bergab als bergauf. Etwa 20 Millionen Euro investierte die Deutsche Bank in der zweiten Börsenwoche, um die Aktie zu stützen. Half nicht viel. Denn um zu gewinnen – auch so eine Fußballweisheit – muss man vorn ein Tor mehr machen, als man hinten kassiert. Heiko Herrlich, angestellter Chef-Toreerzieler, ließ den Kurs letzte Woche weiter sinken. Genauer: sein Gehirntumor. Den vermeldete der Börsendienst dreizeilig. Was einerseits höchst ungewöhnliche Kritik der Börsenaufsicht zur Folge hatte (Ethische Grenzen einhalten!), andererseits Händler zum Kommentar veranlasste: Die Aktie stehe derzeit „im Abseits“. reni
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen