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Betr.: Irres Rind streckt Kalbsleberwurst, taz Hamburg vom 14.11.2000
Unverantwortlich
Mit Ihrem Artikel greifen Sie ein äußerst wichtiges Thema auf, dafür ist Ihnen zu danken. Bereits seit 1982 ist der Rinderwahn – BSE – bekannt. Kurz danach begannen die Vermutungen, das die Creutzfeld-Jakob-Krankheit beim Menschen durch BSE-verseuchtes Rindfleisch ausgelöst wird. Bis heute weiß man nicht genau, ob dies stimmt. Man kennt weder den Erreger von BSE, noch den von CJK. Aber man weiß „hundertprozentig“, dass Deutschland BSE-frei ist, obwohl man hierzulande noch nie getestet hat?
In europäischen Untersuchungen wird Deutschland als ein am zweitstärksten gefährdeter Staat eingestuft, gleich mit Frankreich, der Schweiz und Österreich. Hamburg hat selbst keinen Schlachthof, das gesamte Fleisch kommt aus dem Umland oder aus anderen Staaten. Und da sollen wir sicher sein?
Die Forderung von Armin Valet/Verbraucherzentrale Hamburg, jedes geschlachtete Rind dem Schnelltest zu unterziehen, bevor es der menschlichen Nahrungskette zugeführt wird, muss breite Unterstützung finden. Der Schnelltest der Firma Prionics kostet ca. 100,-DM pro Rind, das sind ca. 0,30 DM pro Kilogramm Rindfleisch. Es ist unverantwortlich von den Hamburger Behörden, dem Verbraucher diese Sicherheit nicht sofort und umfassend gewähren zu wollen.
Vera Jürs, MdHB/CDU
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