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Sanieren statt halbieren

Auf dem Treffen der Bahngewerkschaft Transnet gibt es neue Schreckenszahlen.Bahnchef Mehdorn dementiert, dass Stellenzahl um die Hälfte schrumpfen muss

MAGDEBURG dpa/taz ■ Pünktlich zum Beginn der Tagung der Bahngewerkschaft Transnet gestern in Magdeburg wurden neue Zahlen zur Zukunft der Bahn bekannt: Bis 2015 müsse die Mitarbeiterzahl der Bahn von jetzt 240.000 auf 120.000 reduziert werden, so eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey. Zudem soll nach Angaben der Gewerkschaft jede 6. Lokführerstelle bereits bis Ende Mai 2001 eingespart werden, 400 Zugbegleiterstellen sollen entfallen.

„Wir müssen sanieren statt halbieren“, sagte der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen vor Beginn des Gewerkschaftstages zu diesen Schreckensmeldungen. Ein Bahnsprecher hatte am Samstag in Berlin angekündigt, dass ein Großteil der 8,4 Milliarden Mark, die das Unternehmen bis 2005 einsparen müsse, über den Personalabbau erbracht werden soll. Ein Sanierungsplan sei in Arbeit. Der bis 2004 vereinbarte Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen stehe nach wie vor. Hansen forderte bis zum Frühjahr ein Konzept, das allen Mitarbeitern eine Zukunft gebe.

Bahnchef Hartmut Mehdorn zeigte sich gestern indes optimistisch. Das Betriebsergebnis werde dieses Jahr rund 400 Millionen Mark betragen. Würden jedoch keine weiteren Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, drohten der Bahn bis zum Jahr 2005 Verluste von mehr als 4 Millarden Mark. Den Abbau von 120.000 Stellen à la McKinsey nannte Mehdorn „Unsinn“.

Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) kündigte an, die Investitionsförderung der Bahn von Darlehen auf Zuschüsse umzustellen. Er bot zudem an, in die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und Gewerkschaften die Bundesregierung mit einzuschließen.

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