: minister des monats: sorge um rudolf scharping
Seit Rudolf Scharping seinen zweiten Frühling erlebt, ist er nicht mehr der Alte. Vergangene Woche kam der Verteidigungsminister zur Kommandeurstagung der Bundeswehr in Fantasieuniform mit blauem Plastik-Stahlhelm, einem frisch gewachsenen Schnauz und einem frechen Grinsen. Die versammelte Generalität zeigte sich empört. Dazu Scharping ungewohnt rotzig: „Ich kann machen, was ich will. Schließlich habe ich als erster Deutscher seit über 100 Jahren einen Krieg gewonnen. Und wem mein neues Outfit nicht passt, den lass ich abknallen.“ Anschließend trank der Verteidigungsminister fünf Liter „Moloko plus“ (Milch mit Baileys und einem Schuß Ecstasy; rechts), zog sich bis auf die Unterhose aus und sang dem Offizierscorps in leicht veränderter Fassung die Erkennungsmelodie der Teletubbies vor: „Tinky Winky! Rudi! Lala! Po! Teletubbies! Teletubbies, sagen Hallo! A-Oh! A-Oh!“ Scharpings Neu-Liebe, Staranwältin Gräfin Pilati-Borggreve (links), hatte an dem ungewöhnlichem Auftritt nichts auszusetzen: „Es klingt kitschig, aber in unserem Alter geht man an eine Beziehung viel reifer, klüger und sensibler ran. Ich zum Beispiel mach jetzt einfach jeden Scheiß mit. Komm Rudi! Sssmusen!“ CHRISTIAN Y. SCHMIDT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen