: Irak setzt UNO unter Druck
LONDON rtr ■ Der Irak hat am Donnerstagabend seine Öllieferungen im Rahmen des UN-Programms „Öl für Lebensmittel“ mit der Forderung nach einem Aufpreis eingestellt. Nach dem Willen Bagdads sollen ab dem 1. Dezember die Käufer irakischen Öls 50 US-Cents je Barrel zusätzlich zum offiziellen Ölpreis zahlen. Dieser Betrag soll nicht auf ein UN-Treuhandkonto, sondern auf ein irakisches Konto eingezahlt werden. Dies würde aus Sicht der UNO gegen die Sanktionen verstoßen, die vorsehen, dass alle Einnahmen aus den irakischen Ölverkäufen über die UNO abgewickelt werden müssen. In Reaktion auf die Nachricht zog der Ölpreis an und setzte so die UNO unter Druck. Den Ausfall der irakischen Ölexporte, die fast fünf Prozent der weltweiten Gesamtfördermenge ausmachen, will indessen Saudi-Arabien kurzfristig ausgleichen. Auch die US-Regierung hatte zuvor angekündigt, notfalls auf die strategischen Ölreserven der USA zurückzugreifen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen