: komisches korea (1): tanz die ddr
Im „Land der Morgenstille“ gibt es manch rätselhafte Erscheinung. Zum Beispiel die zahlreichen „DDR“-Schilder an städtischen Fassaden, die häufig in Kombination mit Ausrufen oder Zusätzen wie „Super DDR“ oder auch „Speed DDR“ zu finden sind. Damit wird für eine neue Variante sportlicher Spielhallen-Nutzung geworben: „Dance Dance Revolution“. Vor allem junge Mädchen scheinen süchtig nach diesem interaktiven Videospiel, einer Art High-Tech-Gummitwist, bei dem durch Stampfen, Hüpfen, Kicken auf einem gläsernen Podest die Gewinnpunkte erzielt werden. Der Score erscheint auf einem herkömmlichen Monitor, auf dem beispielsweise Manga-Mädchen Männer jagen oder hippiemäßige Sechzigerjahre-Frauen durch drogenmäßige Landschaften fliegen. Diese „Schauspielerinnen“ geben den Tänzerinnen ständig per Sprechblasen oder Gesang die Schrittfolge und einen Rhythmus vor, dem unbedingt zu gehorchen ist – sonst ist das Spiel vorbei. „Don’t fight the feeling, let me see your dance, you’ll be a dancing hero in a minute.“ Was den „DDR“-Sportlerinnen das Training erschwert, ist die aktuelle Schuhmode. Die Koreanerin trägt in diesem Winter vorzugsweise übergroße und an der Spitze nach oben zeigende Stilettos, die an Kleiner-Muck-Schuhe erinnern. Nur Anfängerinnen tragen bei „DDR“ Turnschuhe. DOROTHEE WENNER
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen