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Häufiger Bettenwechsel

■ Krankenhausgesellschaft befindet: Hamburgs Kliniken fit für die Zukunft

Bis zum Jahr 2005 sollen in Hamburg weitere 2800 Krankenhaus-Betten abgebaut werden. Das kündigte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft (HKG), Prof. Fokko ter Haseborg, gestern an. Derzeit gibt es in den Kliniken der Hansestadt noch knapp 14.000 Betten, rund 1300 weniger als 1995. Mit einem „leistungsorientierten Entgeltsystem“ und weiterer „Leistungsverdichtung“ sollen die Anforderungen bewältigt werden.

Die HKG rechnet mit einer weiteren Verkürzung der durchschnittlichen Krankenhaus-Verweildauer von derzeit zehn Tagen. Die Zahl der Patienten werde aber eher weiter steigen. Auch künftig würden in Hamburgs Kliniken in immer weniger Betten immer mehr Patienten in kürzerer Zeit behandelt.

Kostenmäßig seien Hamburgs Kliniken „fit für die Zukunft“, behauptete ter Haseborg. „Heute liegen sie bei einem leistungsbezogenen Vergleich im Bundesdurchschnitt“, so der HKG-Vorsitzende. Allein zwischen 1996 und 1999 seien den Krankenkassen Kosten in Höhe von mehr als 530 Millionen Mark erspart worden.

Ter Hasborg unterstrich die Bedeutung der Stadt-Kliniken für die Umlandversorgung. Ein Viertel der Patienten in Hamburgs Krankenhäusern komme aus dem Umland und werde hier zu fast drei Vierteln in Abteilungen mit Hochleistungsmedizin behandelt. So gebe es zum Beispiel in den Herzzentren jährlich über 3000 Herzoperationen – darunter auch viele bei Kindern. Der Abbau von Behandlungskapazitäten für auswärtige Patienten in Hamburg und der dann notwendige Ausbau im Umland wäre eine Verschwendung von Ressourcen und würde tausende von Arbeitsplätzen in der Stadt gefährden. lno

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