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Knast statt Kokain

Bauunternehmer wird wegen Schmuggels einer Tonne Kokain zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Hintermänner sollen Mitglieder der „Hells Angels“ sein

Wegen Schmuggels von einer Tonne Kokain ist gestern ein Bauunternehmer zu dreizehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Der 41-Jährige war der Organisator eines Rauschgifttransportes, bei dem 303 Kilogramm Kokain per Lastwagen von Portugal nach Deutschland gebracht und zum Teil weiterverkauft wurden. Als Motiv hatte er angegeben, Schulden gehabt zu haben.

Bei der Übergabe von einem Kilo Kokain im August vergangenen Jahres war der Angeklagte in Minden festgenommen worden. Im Ermittlungsverfahren und auch im Prozess hatte er ein rückhaltloses Geständnis abgelegt und die Hintermänner namentlich benannt. Dabei handelt es um Mitglieder der international agierenden Bande „Hells Angels“. Das Gericht war davon überzeugt, dass bei dem Drogendeal die Bande ihre Finger mit im Spiel hatte.

Fest steht: Ursprünglich sollte eine Tonne Kokain auf dem Seeweg von Curaçao nach Portugal und per Lastwagen weiter nach Deutschland geschmuggelt werden. Weil das Schiff aber zu marode war und auf Grund der Last zu sinken drohte, wurden nur 660 Kilogramm des Rauschgifts auf das Schiff verladen. Die Lieferung war im vorderen Teil des Schiffes einbetoniert und musste mit einer Spitzhacke freigelegt werden.

Für den Weitertransport nach Deutschland hatte der Berliner Bauunternehmer zwei gutgläubige Fahrer angeheuert. Verpackt in Umzugskisten gelangte das Kokain schließlich nach Berlin, wo es von dem Angeklagten in seinem Büro in Friedrichshain gelagert wurde. DDP

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