: klassiker der pflanzenfotografie – die distel und das ewige
Nicht nur zu Rosen kann man sich viel denken. Sondern auch zu Disteln. Das Foto zum Beispiel zeigt den Blütenboden einer Wetterdistel, aufgenommen von Paul Dobe, der – wir befinden uns im Jugendstil – eine Zeit lang versuchte, mit Pflanzenfotografie seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Dobe, beeinflusst von Karl Blossfeldt, versuchte durch genaues Objektstudium aus dem Zufälligen und Vergänglichen das „Ewige“ herauszupräparieren: Die mathematisch-geometrischen Grundformen der Pflanzen fasste er als Urformen von Natur und Kunst auf. Im Wintersemester 1919/20 erteilte er Unterricht zur Pflanzenwelt am Staatlichen Bauhaus. 1929 veröffentlichte er den Band „Wilde Blumen der deutschen Flora“, der 1935 eine Auflage von 52.000 Exemplaren erreichte. In der Kunsthalle Erfurt sind die Fotografien zusammen mit denen von Karl Blossfeldt, Albert Renger-Patzsch und den Brüdern Wagner gerade zu sehen. Die Ausstellung „Die Sprachen der Pflanzen. Klassiker der Pflanzenfotografie im frühen 20. Jahrhundert“ läuft allerdings nur noch bis zum 10. Dezember. Für 25 Mark als Verrechnungsscheck kann man den informativen Katalog bestellen unter: Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7, 99084 Erfurt. Ihm ist auch unsere Abbildung entnommen. drk
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