: kurzportrait
Der Kronzeuge Tarek Mousli
Tarek Mousli (41), in Beirut geboren, ist der Sohn eines saudi-arabischen Geschäftsmannes und einer deutschen Stewardess. Er ist vier Jahre alt, als sein Vater bei einem Flugzeugabsturz stirbt. Die Mutter zieht mit dem Kind nach Deutschland. Nach dem Abitur knüpft Mousli Kontakte zur militanten Anti-AKW-Bewegung in Hamburg und zur Hausbesetzerbewegung in Kiel. 1981 geht er zum Studium nach Berlin. Das Elend der Palästinenser und die Abschiebung seiner Halbschwester aus Deutschland hätten ihn politisch geprägt, sagt er. Mousli engagiert sich in der autonomen Szene. Als er im November 1999 verhaftet wird, leitet er zwei Kampfsportstudios im Ostteil Berlins. Mousli gilt als feinfühlig und gebildet. Zu den Berliner Zellen der RZ wird er 1985 von seinem Freund Gerd Albartus geholt, der wiederum ein Freund des „Carlos“-Komplizen Johannes Weinrich ist. Mouslis Aufgabe dort ist die Funkaufklärung. Ab 1990 zieht er sich zurück. Er sei mit den Schüssen auf den Leiter der Berliner Ausländerbehörde, Harald Hollenberg, und den Asylrichter Günter Korbmacher nicht einverstanden gewesen. Zudem habe ihn der wenig feinfühlige Umgang in der Gruppe enttäuscht. In der Autonomenszene heißt es über Mousli: „Er ist einer, der immer auf der Siegerseite sein will, wenn sich das Blatt wendet.“
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