Preise für Worte

■ Städtische Literatur-Förderpreise an Autoren und Übersetzer verliehen

Kein Jahresabschluss, ohne dass nicht noch schnell ein paar Literaten geehrt würden, schließlich muss man den Nachwuchs motivieren, auch im kommenden Jahr Erkleckliches zu schaffen: Bereits seit 1991 verleiht die Hamburger Kulturbehörde Förderpreise für Literatur und literarische Übersetzungen – und zwar alljährlich an sechs Nachwuchsautoren und drei literarische Übersetzer.

Gestern im Literaturhaus war's dann soweit: Den Förderpreis für Literatur über 12.000 Mark erhielten Axel Brauns, Verena Carl, Matthias Göritz, Dietrich Hans Machmer, Andreas Münzner, Michael Weins. Mit je einem der drei Förderpreise für literarische Übersetzungen über 5000 Mark wurden Kathrin Liedtke, Sabine Schmidt und Markus Lemke ausgestattet.

Staatsrat Hinnerk Behlmer, im Literaturhaus für die Verleihung zuständig, bewies zu dem Anlass Optimismus: „Es hat in den vergangenen Jahren viele pessimistische Meinungsäußerungen zur Lage der Literatur und des Lesens gegeben. In der jüngeren Vergangenheit spürt man recht deutlich einen Stimmungswechsel. Immer öfter hört man jetzt die Meinung, es sei falsch, dass die Bildermedien das Lesen ersetzen werden und die Computer das Buch. Es wird gewiss eine Entwicklung dahin gehen, dass Gebrauchstexte und Lexika immer mehr per Computer gelesen werden. Aber die größeren und großen Werke der National- und Weltliteratur wird man wie heute als Bücher besitzen. Das wird auch deswegen so sein, weil keines der modernen Speichermedien auch nur annähernd die Beständigkeit hat wie das Buch.

Bekennen wir uns also zu einem neuen Optimismus in Bezug auf das Buch und auf das Lesen – und wenn ein Teil dieses Optimismus aus dem unglaublichen und nie da gewesenen Erfolg eines Kinderbuches stammt, na und? Wenn Harry Potter Tausende von Kindern und übrigens auch Erwachsenen an das Lesen von Literatur heranführt, dann dürfen wir alle, die wir hier anwesend sind, uns darüber freuen.“ taz