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KommentarEbenbürtige Gegner

■ Warum es den Kompromiss bei der Messe-Erweiterung geben musste

Dass die Messe und der Fleischgroßmarkt mit ihren gegensätzlichen Interessen zu einem für beide Seiten akzeptablen Kompromiss gefunden haben, ist kein Wunder. Denn hier hat es einen Kampf ebenbürtiger Gegner gegeben. Bei dem Fleischgroßmarkt handelt es sich um ein florierendes Gewerbegebiet, das zwanzigmal mehr Umsatz macht als die Messe, Gewinn abwirft und direkt 2700 Menschen beschäftigt. Die Messe hat das Wohlwollen des Senates, kann aber bloß auf die indirekten Effekte ihrer Existenz verweisen: die Wirkung für das Image der Stadt und die Arbeitsplätze vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe.

Nach der Handwerkskammer ließ deshalb auch die Handelskammer durchblicken, dass sie es nicht für sinnvoll halte, alle Wünsche der Messe auf Kosten des Großmarktes zu erfüllen. Da musste Wirtschaftssenator Thomas Mirow, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Messe, dem Fleischgroßmarkt wohl oder übel entgegen kommen. Der Messe sicherte er dennoch die Ausstellungsfläche zu, die sie immer schon haben wollte. Hier hat sich die Messe-Strategie der Maximalforderungen gelohnt.

Ob der Wirtschaftssenator gegenüber den BewohnerInnen des Karo- und des Schanzenviertels bei der Umsetzung des Kompromisses zu ähnlichen Zugeständnissen bereit sein wird, ist offen. Denn wie es sich in ihren Quartieren lebt, lässt sich schwer in Mark und Pfennig umrechnen und die einzige Lobby, auf die sie sich stützen können, sind sie selbst. Es wäre die Aufgabe der Stadtentwicklungsbehörde, den BewohnerInnen dabei zu helfen. Gernot Knödler

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