: Two Minds One Destiny
ANC gewinnt Kommunalwahlen in Südafrika. Wahlbündnis der Weißen auf Platz zwei. Keine schwarze Opposition
JOHANNESBURG taz ■ Nach den zweiten demokratischen Kommunalwahlen in Südafrika zeichnet sich ein klarer Sieg des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) ab. Als zweitstärkste Kraft konnte sich die Demokratische Allianz (DA) profilieren, eine Fusion aus der ehemaligen liberalen Demokratischen Partei (DP) und der Nachfolgepartei der weißen Machthaber, der Neuen Nationalen Partei (NNP). Klar wird damit auch: Sechs Jahre nach dem Fall des weißen Minderheitsregimes wird in Südafrika nach Hautfarbe gewählt. Während der ANC seine Hochburgen in den Townships hat, versteht sich die DA als Vertretung der Weißen. Eine ernsthafte schwarze Opposition gibt es nicht.
Der ANC lag nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen bei knapp 60 Prozent und konnte damit sein Ergebnis von vor fünf Jahren (58,02 Prozent) sogar verbessern. Zwar zeigte die niedrige Wahlbeteiligung in den Townships, dass die Unzufriedenheit unter den Schwarzen wächst. Zugleich aber hat der ANC seine solide Basis bewiesen. Obwohl es ihr oft an überzeugenden Kandidaten fehlte, errang die Partei auch in fünf der sechs so genannten Mega-Cities die Mehrheit. In Johannesburg, Eastrand, Pretoria und der Region um Port Elisabeth erzielte sie die absolute, in Durban die einfache Mehrheit. Lediglich in Kapstadt, das immer mehr Weiße aus dem ganzen Land anzieht, wird künftig die DA den Bürgermeister stellen.
Die DA, die gestern bei knapp 25 Prozent lag, hat zweifellos einen beachtlichen Sieg errungen. Parteichef Tony Leon zeigte sich bereits am Mittwoch hochzufrieden. Indem er die NNP als Juniorpartner gewann, ist es ihm gelungen, den rechten Rand der weißen Wähler an die Partei zu binden. Die rechtsextreme Freiheitsfront unter dem ehemaligen General Constand Viljoen ist in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Dies gilt auch für die einzige Oppositionspartei, die in Ansätzen versucht hat, die Rassentrennung in der Anhängerschaft zu überwinden. Die Vereinigte Demokratische Bewegung (UDM) konnte lediglich im ehemaligen Homeland Transkei einige Erfolge erringen. Besser schnitt die konservative Inkatha-Freiheitspartei (IFP) von Innenminister Mangosuthu Buthelezi ab, die landesweit auf fast 10 Prozent kam. Sie bleibt jedoch eine regionale Interessensvertretung der Zulus. KORDULA DOERFLER
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