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No One Makes A Move

Für den „Global Action Express“ war am franco-italienischen Grenzort Ventimiglia Endstation. 1.000 französische Polizisten sorgten dafür, dass der Zug mit 1.400 Mitgliedern der italienischen „Rifondazione Comunista“ und der radikalen „Coba“-Gewerkschaft auf ein Abstellgleis kam.

Der Grund für die Behinderung: Artikel 2.2 des Schengener Grenzabkommens. Diesen hatte der dem französischen Innenminister unterstellte Präfekt des Départements Alpes-Maritimes geltend gemacht. Wegen „Gefahren für die innere Sicherheit“ führte er die längst abgeschafften Grenzkontrollen wieder ein.

Tatsächlich hatte die zunächst nicht näher begründete Grenzschließung das Ziel, die Teilnahme der radikalen Italiener an einer Demonstration in Nizza zu verhindern. Alle anderen italienischen Nizza-Demonstranten ließen die Grenzer nach kurzer Kontrolle passieren.

Die Italiener an Bord des „Global Action Express“ blieben nicht untätig. Sie besetzten nacheinander die Zuggleise und die Autokontrollstellen an der franco-italienischen Grenze. Dabei skandierten sie vor allem einen Slogan – der in strikter Übereinkunft mit dem offiziellen Ziel des Schengener Abkommens steht: „li-ber-té-de-cir-cu-ler“ – Freizügigkeit. dora