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Krebszahl im Rückwärtsgang

296, 37.162, 12.200, 4.121, 15,8 Prozent, 6. Das Landesamt für Statistik hat in seinem Jahrbuch 2000 jede Menge gewichtige Zahlen zusammengetragen

Jetzt ist es raus. Schwarz auf weiß steht es auf Seite 296 des frisch gebundenen Jahrbuchs des Statistischen Landesamtes Berlin: Die Zahl der gefangenen Amerikanischen Krebse in Berliner Gewässern ist, nachdem sie sich lange auf einem konstanten Niveau gehalten hat, dramatisch zurückgegangen. Nach 37.162 Krebsen im Jahr 1998 fingen die Berliner Angler 1999 nur noch 26.633 der Tierchen. Was ist der Grund für den Rückgang?

Womöglich ist der Absatzmarkt eingebrochen. Denn die Einwohnerzahl der Hauptstadt ist weiterhin rückgängig, wenn auch abgeschwächt. In Zahlen ausgedrückt: Berlin hatte 12.200 Einwohner weniger als im Vorjahr. Die Bonner Politiker schaffen auf dem Krebsmarkt ebenfalls keinen Ausgleich. 4.121 Zuzüge verzeichneten die Statistiker aus „Bonn und den wichtigsten Pendlergemeinden der Stadt“.

Ein anderer Grund für das geringere Krebs-Interesse könnte die zunehmende Tierfreundlichkeit der Berliner sein. Die Tiergärten und das Aquarium verzeichneten 1999 immerhin 301.989 Besucher mehr als 1998. Vielleicht haben sich die Krebse aber auch an der zunehmenden Zahl von Touristen gestört, die sich über Spree und Landwehrkanal schippern lassen. 1999 kamen 15,8 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr rund ums Brandenburger Tor. Es könnte natürlich einfach nur an der Windrichtungsverteilung liegen. Demnach kam der Wind im Juli 1999 nur sechsmal aus Südwest. Das kann Krebsen, die ja bekanntlich den Seitenwind am liebsten haben, schwer zu schaffen machen.

MAJA DREYER

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