: fotokünstler in der zeitungswelt
Warum Tillmans „taz muss sein“ sagt
Dass „Sandcastle“ als Poster der taz beiliegt, hat für Wolfgang Tillmans zwei Gründe. Einmal möchte er „ein Bild in der Öffentlichkeit“ losgelöst vom Status autonomer Kunst zirkulieren lassen; zum anderen ist es als Zeichen der Solidarität gemeint: „Für mich ist klar, dass die taz nicht aus der deutschen Zeitungswelt wegzudenken ist.“
Die Briten haben Tillmans vor zwei Wochen als neuen Turner-Preisträger gefeiert. In Deutschland waren seine Fotos Titelblätter der Musikzeitschrift Spex. Der 1968 in Remscheid geborene Fotograf hat den Spagat zwischen den Bildstrecken der Magazine und den Anforderungen des Kunstbetriebs geschafft. Für die einen sind seine Motive von Kate Moss am Frühstückstisch fester Bestandteil eines popkulturellen Alltags, für die anderen spiegelt sich in seinen Landschaften und verliebten Jugendlichen eines Art Restschönheit im nicht ganz durchkapitalisierten Leben.
Tatsächlich versucht Tillmans, die verschiedenen Bereiche heutiger Bildkultur zu kombinieren. Etwa mit der Septemberausgabe der Londoner Obdachlosenzeitung The Big Issue, die er mit seinen Fotos gestaltet hat. Sein „Sandcastle“ für die taz war dort auch zu sehen. hf
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