Von den Löwen gefressen

■ Fußball-Bundesliga: HSV verliert schon wieder und steckt im Abstiegskampf. Pieckenhagen geht für Butt ins Tor

Mit dem Hamburger SV geht es weiter abwärts. Bei 1860 München verloren die Rothosen im ersten Rückrundenspiel der Fußball-Bundesliga am Sonnabend mit 1:2. Daniel Bierofka in der 23. Minute und Paul Agostino (63.) machten vor 19.700 Zuschauern im Olympiastadion den dritten Löwen-Sieg in Folge perfekt. Die Hamburger, die seit dem 9. September bereits zum sechsten Mal in Serie auf fremdem Platz keinen Punkt holten, stecken damit tief im Abstiegskampf. Sergej Barbarez, der sechs Minuten vor Spielende wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah, gelang in der 74. Minute mit seinem zwölften Tor lediglich der Ehrentreffer.

HSV-Coach Frank Pagelsdorf, der erneut auf den angeschlagenen Rodolfo Cardoso verzichten muss-te, brachte mit Jan Sandmann, Marcel Ketelaer und Marek Heinz drei neue Spieler. Schon nach 13 Minute war er zu einem weiteren Wechsel gezwungen, als Schlussmann Hans-Jörg Butt verletzt vom Platz ging und von Mathias Schober ersetzt wurde. Der enttäuschende Ketelaer musste bereits nach 29 Minuten Platz für Mahmut Yilmaz machen, ohne dass sich dadurch Entscheidendes änderte.

Die Hamburger boten zwar gefällige Kombinationen, waren im Angriff aber ohne Durchschlagskraft. Mehr als den Anschlusstreffer durch den ansonsten schwachen Barbarez mit einem herrlichen Linksdrehschuss von der Strafraumgrenze in den Torwinkel brachte der HSV aber nicht zustande.

Hansa Rostocks Torhüter Martin Pieckenhagen gab am Sonnabend offiziell seinen Wechsel zum HSV in der kommenden Saison bekannt. „Ich sehe in Hamburg die bessere sportliche Perspektive“, nannte Pieckenhagen als Hauptgrund. HSV-Sportchef Holger Hieronymus bestätigte den Wechsel zum 1.7.2001. Der 29-Jährige wird Nachfolger von Hans-Jörg Butt, der nach dem Saisonende ablösefrei zu Bayer 04 Leverkusen wechseln soll. Der Bochumer Yildiray Bastürk dementierte demgegenüber Gerüchte, er werde ebenfalls zum HSV wechseln: „Das ist für mich derzeit kein Thema.“

Gerd Münster/dpa