Klagewelle nach Expo

■ Expo-Gesellschaft Beklagte und Klägerin

Hannover – Zwei Monate nach Ende der Weltausstellung in Hannover beschäftigt sich die Expo-Gesellschaft mit insgesamt 18 Gerichtsverfahren. Sieben davon wurden gegen die Expo GmbH angestrengt, elf leitete sie selber ein, sagte eine Sprecherin der Expo-Gesellschaft gestern. Die Expo fordert ihrerseits von Nationen, Konzessionären und Lizenznehmern offene Rechnungen ein. Bei über 4.000 Verträgen sei diese Anzahl von Gerichtsverfahren „im Rahmen.“

Einige Nationen blieben ihre Mieten, Konzessionäre ihre Abgaben und Lizenznehmer ihre Gebühren schuldig. Teilweise gehe es um wenige tausend Mark. Auch mit der Expo-Bank, einer Tochter des Expo-Weltpartners S-Finanzgruppe, läuft noch ein Streit vor Gericht. Die Bank hatte eigentlich das Exklusivrecht für den Geldverkehr auf dem Gelände; weil Souvenir-shops ihre Geschäfte aber über eine andere Bank abwickelten, wirft die Expo-Bank der Expo-Gesellschaft vor, zuvor zugesicherte Rechte nicht durchgesetzt zu haben.

Außerdem liegt bei der Staatsanwaltschaft Hannover eine Anzeige gegen die Geschäftsführung um Expo-Chefin Birgit Breuel wegen schweren gemeinschaftlichen Betrugs vor: Konzessionäre seien mit dem Besucherziel von 40 Millionen bewusst getäuscht worden. Die Staatsanwaltschaft hatte in der Vergangenheit mehrere derartige Anzeigen gegen Breuel geprüft, die Verfahren aber eingestellt. dpa