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Klimaschutz in der Sackgasse

Termin für Gespräche wieder geplatzt. Gegenseitige Schuldzuweisungen

BONN dpa ■ Der weltweite Klimaschutz droht im Dickicht nationaler Verweigerungen auf der Strecke zu bleiben. Das anvisierte Ministertreffen in Oslo platzte, weil die EU und die USA im Vorfeld keine Annäherung bei den Streitthemen zur Verringerung der klimaschädliche Treibhausgase erreichten.

Gegenseitig halten sich beide Seiten vor, sie seien schuld an dem erneut festgefahrenen Verhandlungsprozess. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), seine französischen Kollegin Dominique Voynet und der stellvertretende britische Premierminister John Prescott waren sich am Montag einig, dass US-Verhandlungsführer Frank Loy überzog und noch hinter den Stand von Den Haag zurückfiel. Ähnlich sahen es die Umweltorganisationen.

Die nächste formelle UN-Konferenz ist für Ende Mai 2001 in Bonn geplant. Möglicherweise gebe es bis dann noch eine oder mehrere Zwischenkonferenzen, um in Bonn zu einem Ergebnis zu kommen, das in Den Haag schon greifbar gewesen sei, hieß es aus EU-Kreisen. In Bonn ist auf US-Seite nach dem Regierungswechsel ein anderer Verhandlungsführer zu erwarten, dessen Position aber keinesfalls moderater sein dürfte.

Nach dem neuerlichen Rückschlag liegt auch das Kioto-Protokoll von 1997 weiter auf Eis. Es sieht für die Industrieländer eine Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase im Schnitt um 5,2 Prozent von 2008 bis 2012 vor. Eine zeitige Ratifizierung des Protokolls bis 2002, wie es die EU will, scheint zur Zeit fraglich. Die Industriestaaten wollen das Protokoll erst ratifizieren, wenn konkrete Vereinbarungen über die Art der Treibhausgasreduktionen getroffen sind.

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