: Blick über den Weihnachtstellerrand
Der große Jul-Navidad-Narodzenie-Christmas-Natale-Report: So tun’s die anderen am Heiligen Abend
Bella Italia liebt’s kurz und heftig
Voll genadelte Studios? Weihnachtsbäume, die den Blick auf den Moderator verstellen, Adventskränze und Lametta? Fehlanzeige – bis zum 24. Dezember kommen Italiens Fernsehsender prima ohne Feststimmung aus. Das Programm richtet sich da ganz nach dem Feierverhalten der Bürger – kurz und heftig ist Weihnachten in den Wohnstuben genauso wie auf den Fernsehschirmen.
Advent, Advent, kein Kerzlein brennt; selbst der 24. Dezember ist bis zum Abend für profane Verrichtungen – Shoppen, Wohnungputzen etc. – reserviert; passend dazu sind am Nachmittag sowohl bei der öffentlich-rechtlichen RAI 1 als auch beim Berlusconi-Flaggschiff Canale 5 die üblichen Sonntags-Varietés auf Sendung.
Dann aber geht’s los – ab 20 Uhr gibt’s Festprogramm, und das ist in Italien gut gelaunt. Selbst bei den Privaten machen die Kettensägenmassaker zwei Tage Pause. Zeichentrickorgien mit Asterix, mit Fred Feuerstein als Weihnachtsmann, dazu reichlich brav-besinnliche Komödien („Beruf Weihnachtsmann“) undShows („Lieder unter dem Baum“) füllen den Schirm – wenigstens zum Fest dürfen die Kleinen ohne Alpträume ins Bett. Am 26. schon zieht allerdings im Fernsehen wieder der Alltag ein, mit Daily Soap,Krawallmagazin und Quizshow. Und später am Abend dürfen auch sie ihre Pferde wieder aus dem Stall holen: die „Vier Reiter der Apokalypse“. MICHAEL BRAUN
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