EU will keine deutschen Würste

BERLIN taz ■ Sowohl die rot-grüne Bundesregierung als auch das CSU-geführte Bayern geraten wegen der BSE-Krise zunehmend unter Druck. Die EU-Kommission forderte gestern einen weltweiten Rückruf von deutschen Rindfleischprodukten mit BSE-Risikomaterial. Sollte Berlin dies nicht sicherstellen können, müsse die EU den Rückruf verfügen, sagte EU-Kommissar Byrne. Der deutsche Lebensmittelhandel und Gesundheitsministerin Fischer (Grüne) einigten sich derweil über die freiwillige Rücknahme von BSE-gefährdeten Würsten.

Kanzler Schröder stärkte gestern die Position von Fischer, der von CDU und FDP der Rücktritt nahe gelegt wird. Schröder denke nicht daran, Fischer zu entlassen, sagte Regierungssprecher Heye. Fischers Ministerium hatte ein Schreiben eine Woche lang verschlampt, in dem auf mögliche Gefahren in Wurst hingewiesen wurde. Gestern wurde bekannt, dass derselbe Brief zuvor tagelang im Agrarministerium von Minister Funke (SPD) herumgelegen hatte.

Bayern geriet gestern angesichts eines EU-Berichts über mangelhafte Tests und andere Schlampereien unter Druck. KLH

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