: Nicht vergessen
■ Ausstellung zum Gedenken an die Nazi-Opfer vom Bullenhuser Damm
Am 20. April 1945 erhängte ein SS-Kommando in der ehemaligen Schule Bullenhuser Damm in Rothenburgsort 20 jüdische Kinder, vier Häftlingsärzte und -pfleger und 24 sowjetische Kriegsgefangene. An den Kindern hatte der SS-Arzt Dr. Kurt Heißmeyer zuvor im KZ Neuengamme medizinische Versuche mit TBC-Erregern vorgenommen. Die Ermordung der Opfer ordnete die SS-Führung an, um die menschenverachtenden Experimente vor den kurz vor Hamburg stehenden britischen Truppen zu vertuschen.
Seit 20 Jahren existiert am historischen Ort eine Gedenkstätte. Sie wurde initiiert von der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm, die von dem Journalisten Günther Schwarberg gegründet wurde. In ihr engagieren sich Angehörige der Kinder aus Frankreich, Israel, Italien, Niederlande, USA und Deutschland sowie Hamburger BürgerInnen. Die Gedenkstätte ist 1999 erweitert worden und seitdem eine Einrichtung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Zum diesjährigen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 30. Januar wird im Hamburger Rathaus eine Ausstellung gezeigt, die 1994 von der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm erarbeitet worden ist. Sie wird seitdem als Dauerausstellung in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm gezeigt. Für die Präsentation im Rathaus ist die Ausstellung um weitere Tafeln sowie um einen Videofilm („Ihr lieben Kinder seid unvergessen“) und um eine Computerpräsentation ergänzt worden.
Bei der Eröffnung am 11. Januar um 11 Uhr sprechen Philippe Krohn, Bruder eines der ermordeten Kinder, der Journalist Günther Schwarberg, Autor des Buches „Der SS-Arzt und die Kinder“, sowie Bürgerschaftspräsidentin Dorothee Stapelfeldt. taz
Ausstellung „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“, Hamburger Rathaus, 11. - 28. Januar, Mo - Fr 9-18 Uhr, Sa - So 10 -13 Uhr.
Ab Februar wieder in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm, Do., 14 - 20 Uhr, So. 10 - 17 Uhr.
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