Bremen bremst die Polizei

■ Finanzplanung nicht weitsichtig: INPOL verzögert

Bremen pokert bei der Einführung des neuen bundesweiten Computersystems „Inpol-neu“ auf die letzte Minute. „Entscheidend für uns ist der 15. Oktober“, sagte der Sprecher des Innenressorts, Markus Beyer. Ein Problem bei der Einführung des Informationssystems, das den verbesserten Datenaustausch zwischen den Länderpolizeien ermöglichen soll, sei seine Finanzierung. In Bremen gehe es um Investitionskosten von rund 15 Millionen Mark, die durch Stelleneinsparungen allein nicht aufgebracht werden könnten. Dazu gebe es demnächst ein Gespräch zwischen Vertretern der Senatskanzlei, der Innen- und der Finanzbehörde.

Eigentlich soll Inpol-neu schon ab April das 1972 eingeführte und mehrfach erweiterte Informationssystem Inpol ablösen, über das der Datenaustausch mit dem BKA bislang läuft. Hier werden bisher Angaben über Straftäter, Kriminalakten, Fälle und Haftstrafen gesammelt. Das neue System sollte ursprünglich bis Oktober in einer Modellphase erprobt werden. Doch außer Bremen werden auch Hessen und das Saarland nicht fristgerecht an den Start gehen. „Etliche Länder haben Bedeutung und Folgen des neuen Computersystems unterschätzt“, stellt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fest. Das neue System sei nicht mit den alten Unix-System der Länder kompatibel. Bremen plant aus Kosten- und Organisationseffizienz bislang die Kooperation mit Mecklenburg-Vorpommern. ede