vorbild westerwelle: Bitte mehr Mätzchen
Wenn eine Partei drei Pünktchen hat, dann kann sie auch drei Könige ertragen: Das sollte FDP-Landeschef Günter Rexrodt an diesem Wochenende gelernt haben. Ein Vorsitzender alleine, das zeigt die Berliner Erfahrung, reicht nur für magere 2,2 Prozent. Der Blick auf den Bund lehrt: Die gebeutelten Hauptstadt-Liberalen bräuchten nur einen öffentlichen Dauerzwist dreier Parteipromis inszenieren, schon kämen sie locker auf die dreifache Stimmenzahl.
Kommentarvon RALPH BOLLMANN
Bleibt nur die Frage, ob Rexrodt die Hauptrollen aus dem eigenen Ensemble überhaupt besetzen könnte. An Exvorsitzenden fehlt es zwar nicht, wohl aber an deren Prominenz. Für den Part Wolfgang Gerhardts („Dieser Politiker ist mir unbekannt“) ließe sich folglich am leichtesten ein Darsteller finden. Wie wäre es mit Rexrodt-Vorgänger Rolf-Peter Lange, der die Landespartei endgültig aus den Medien brachte? Als smarter Jungliberaler à la Westerwelle käme dann Martin Matz in Betracht. Der Banker hatte, wir erinnern uns dunkel, die Berliner Liberalen vor gar nicht allzu langer Zeit geführt.
Nur auf einen Jürgen Möllemann, für das ersehnte 18-Prozent-Ergebnis unverzichtbar, warten die Berliner Liberalen immer noch vergeblich. Aber wer weiß: Vielleicht würde es den Düsseldorfer Landesvorsitzenden ja reizen, mit PDS-Star Gregor Gysi höchstpersönlich um das Amt des Regierenden Bürgermeisters zu streiten. Das wäre jedenfalls ein würdiger Ersatz für die ersehnte Kanzlerkandidatur. Und niemand würde daran zweifeln, dass sich die beiden Medienprofis mühelos das Wasser reichen können.
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