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Strafanzeige gegen Scharping

BERLIN taz ■ Nach den Vorwürfen um Urangeschosse der Nato steht Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) neuer Ärger ins Haus: Wie die Bonner Staatsanwaltschaft gestern bestätigte, haben die Eltern eines verstorbenen Bundeswehrsoldaten Strafanzeige gegen Scharping gestellt. Ihr 23-jähriger Sohn war an den Folgen einer Hirnhautentzündung gestorben, die er sich während seines Einsatzes im Kosovo zugezogen haben soll. Scharping habe keine Schutzmaßnahmen angeordnet, obwohl bekannt gewesen sei, dass der Kosovo „meningitisverseucht“ sei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt „vorerst nicht“ gegen Scharping selbst. Sie will zunächst prüfen, ob die Verantwortlichen im Sanitätsdienst Fehler gemacht haben. Meningitisschutz gehört laut Verteidigungsministerium „nicht zum Standardimpfprogramm für Soldaten im Inland“. Welche Impfungen es vor dem Kosovo-Einsatz gab, könne man „wegen des laufenden Rechtsverfahrens“ nicht sagen. LKW

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