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Prozess vor dem Ende

Im Lockerbie-Verfahren weigert sich die syrische Regierung, mit dem Gericht zusammenzuarbeiten

KAMP ZEIST dpa ■ Die Beweisaufnahme im Prozess um den Flugzeugabsturz bei Lockerbie ist am Montag überraschend beendet worden. Am ersten Verhandlungstag nach einmonatiger Pause vertagte sich das Gericht im früheren Militärstützpunkt Kamp Zeist in den Niederlanden zum Beginn der Schlussplädoyers auf Dienstag. In dem Verfahren sind zwei Libyer angeklagt, an dem Bombenanschlag auf ein Flugzeug der US-Gesellschaft PanAm am 21. Dezember 1988 über der schottischen Stadt Lockerbie mitgewirkt zu haben. Dabei waren 270 Menschen ums Leben gekommen.

Der Generalstaatsanwalt von Schottland, Colin Boyd, hatte zu Beginn der Verhandlungen am Montag bekannt gegeben, dass die syrische Regierung jede Zusammenarbeit mit dem Gericht abgelehnt habe. Syrien habe dem britischen Außenministerium mitgeteilt, dass ein von der Verteidigung erwünschtes Dokument nicht zur Verfügung gestellt werde. Mit dem Dokument hatte die Verteidigung ihre These zu untermauern gehofft, dass nicht die beiden Angeklagten den Anschlag begangen hätten, sondern eine palästinensische Terrorgruppe.

Die Verteidigung werde keine weiteren Zeugen mehr aufrufen, kündigte einer der Anwälte an. Damit werden entgegen bisherigen Erwartungen auch die beiden Angeklagten nicht als Zeugen in eigener Sache gehört. Beide bestreiten nach wie vor jegliche Schuld an dem Anschlag.

Der Prozess hatte am 3. Mai 2000 begonnen. An bisher 77 Verhandlungstagen wurden 235 Zeugen gehört.

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