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CSU bevorzugt Ungarn

Christsoziale sind dafür, Ungarn als erstes Land im Zuge der Osterweiterung in die EU aufzunehmen

WILDBACH KREUTH rtr ■ Die CSU hat sich dafür ausgesprochen, Ungarn als erstes osteuropäisches Land in die EU aufzunehmen. Es müsse für Ungarn eine konkrete Beitrittsperspektive geben, weil die Regierung in Budapest die Wirtschaftsreformen konsequenter als andere vorangetrieben habe, sagte der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michael Glos, gestern zum Abschluss der CSU-Winterklausur in Wildbad Kreuth.

Er könne sich eine „isolierte Aufnahme“ Ungarns vor Polen und Tschechien vorstellen, sagte Glos, ohne allerdings ein Beitrittsdatum zu nennen.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, zu Gast in Kreuth, trat Befürchtungen entgegen, Deutschland müsse nach einem EU-Beitritt seines Landes eine unkontrollierte Einwanderung befürchten. Mit zwölf Beitrittskandidaten, darunter Polen, Ungarn, Tschechien sowie Slowenien, Zypern und Estland verhandelt die EU über einen Beitritt. Nach den Beschlüssen des EU-Gipfels von Nizza soll die geplante Osterweiterung ab 2003 möglich sein. Die Finanzierung ist allerdings nach wie vor unklar.

Wie Glos erklärte, habe Ungarn bei den Beitrittsverhandlungen bislang „ausgezeichnete Noten“ bekommen. Der außenpolitische Experte der CSU-Landesgruppe, Christian Schmidt, verwies darauf, dass Ungarn nur eine Arbeitslosenquote von sechs Prozent habe.

Es gebe bei der Bevölkerung keine große Bereitschaft, nach einem EU-Beitritt auszuwandern. Im Gegensatz zu Polen verfüge Ungarn auch über keinen großen Agrarsektor.

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