: Kleiner Marktführer
B 1 lag berlinweit im Jahr 2000 vor den anderen Regionalsendern und will per Satellit hoch hinaus
Die Bilanz von SFB-Fernsehdirektorin Barbara Groth für das Jahr 2000 ist positiv: Die anderen öffentlich-rechtlichen Dritten Programmen im Sendegebiet Berlin hat B 1 abgehängt. Der Sender kommt hier auf einen Marktanteil von 6,2 Prozent vor dem ORB mit 2,4 Prozent. Das private tv.Berlin wollten im Jahresdurchschnitt gerade einmal 1,7 Prozent sehen. Besonders stolz ist Barbara Groth auf den gewachsenen Zuschaueranteil in der „SFB-Prime Time“ (19 – 22 Uhr). Der stieg im Vergleich zum Vorjahr um immerhin 0,3 auf insgesamt 10,4 Prozent. In Berlin liegt B 1 damit im Gesamtangebot aller Sender an vierter Stelle, hinter RTL, ZDF und der ARD – aber noch vor SAT.1 und Pro 7. Im Vergleich zu anderen dritten Programmen liegt B 1 deutschlandweit jedoch nur auf Platz 5.
Allerdings lief 2000 nicht alles wie geplant: Die B-1-Nachrichtenoffensive, mit der „Abendschau“ schon am Morgen und mit mehrmals über den Tag verteilten weiteren Ausgaben, wurde nicht besonders gut angenommen. Barbara Groth: „Die Zuschauer nehmen sich scheinbar erst am Abend Zeit für regionale Nachrichten.“ Die Informationssendungen im Tagesverlauf wurden deshalb wieder auf je fünf Minuten gekürzt. Erst um 19.30 Uhr gibt es jetzt wieder die ausführliche „Abendschau“.
Für dieses Jahr hat B 1 andere, diesmal ganz große Pläne. So will sich der Regionalsender ab April „dem intergalaktischen Wettbewerb stellen“, sagte Groth. Ab dann wird B 1 nämlich analog über Satellit empfangbar sein. Außerdem ist eine neue eigene Show geplant, über die die Fernsehdirektorin vorerst nur so viel verlauten ließ: „Sie beinhaltet Information, Bildung und Unterhaltung.“ Für diesen spektakulären Mix greift Barbara Groth sogar in die eigene Programmdirektions-Schatulle und schießt die nötigen Mittel vor. Denn der SFB muss trotzdem sparen.
HEIKO DILK
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