: Ärztechef bleibt
Manfred Richter-Reichhelm wurde erneut an die Spitze der Kassenärztlichen Vereinigung gewählt
Manfred Richter-Reichhelm bleibt Vorsitzender der Berliner Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Wie die Vertretung der rund 7.000 hauptstädtischen Kassenärzte und Psychotherapeuten mitteilte, wurde der 58-jährige Urologe bei der Wahl am Samstag mit 64 von 81 gültigen Stimmen im Amt bestätigt. Richter-Reichhelm, der ohne Gegenkandidat angetreten war, steht seit 1997 an der Spitze der Berliner KV und ist seit dem vergangenen Jahr auch Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.
In seiner Antrittsrede forderte er einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik. Budgets und kollektive Regressforderungen müssten durch Richtgrößen abgelöst werden, die krankheitsbedingt überschritten werden können. Gleichzeitig beklagte Richter-Reichhelm, dass die Ärzte angesichts der „miserablen Finanzsituation“ nicht mehr alle Leistungen erbringen könnten. „Um aus dem Tal der Tränen herauszukommen, müssen wir auch unseren Patienten klar machen, dass die Leistungsdichte der Vergangenheit bei den begrenzten Honoraren nicht mehr möglich ist.“ Sollte die Regresshaftung bei Überschreitung des Arzneimittelbudgets nicht abgeschafft werden, „dann brennt in Berlin der Himmel“, kündigte der 58-jährige Urologe an.
Vor den Attacken des gebürtigen Krefelders ist auch die neue Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) nicht sicher. Schon am Tag ihrer Ernennung kündigte Richter-Reichhelm an, eine 100-Tage-Schonfrist werde es nicht geben. Schmidts Vorgängerin Andrea Fischer hatte sich anhören müssen, ihre Gesundheitsreform sei „Flickwerk“. Aber bei allem Wortgetöse betont der Freund klassischer Musik: „Wir sind keine Rowdys.“ DPA
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen