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Amputierte Freiheit

betr.: „Mit dem Lächeln der Freiheit“, taz vom 18. 1. 01

Es klingt sympathisch, wenn Cohn-Bendit vom „Durst nach Freiheit“ redet. Da er aber ausgerechnet Grünen-Abgeordneten wie Scheel, Wolf und Metzger „durch die Form, in der sie bestimmte Fragen aufgreifen, eine Reform“ attestiert, ist man schnell wieder ernüchtert. Nicht einmal der „Kanzler der Bosse“ traute sich bisher, Forderungen wie die Abschaffung von Tarifverträgen als „Reform des Kapitalismus“ aufzugreifen. Schröder muss immerhin auf Wähler, die frei von Besitz sind, bestimmte Rücksichten nehmen. Grüne, die nur noch mit der FDP in Konkurrenz stehen, können sich chuzpenhafter austoben. Wirtschaftspolitische Deregulierung befördert aber nun einmal nur die Freiheit, kleinen Leuten ungenierter in die Tasche greifen zu können. Mit seinem Credo für neoliberale Frischlinge in seiner Partei akzeptiert Cohn-Bendit letztlich diesen amputierten Freiheitsbegriff.

KRISTAN KOSSACK, Minden

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