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fahrpreiserhöhungenStrieder lässt sich überfahren

Das Signal ist fatal: Ein Senator, der bisher Tariferhöhungen im öffentlichen Nahverkehr mit gutem Grund abgelehnt hat, will dem Drehen an der Preisschraube zustimmen. Da hilft es wenig, dass Verkehrssenator Peter Strieder auf die Reduzierung einzelner Tarife verweisen und die Schaffung neuer Tarifangebote als Erfolg preisen wird.

Kommentarvon RICHARD ROTHER

Statt Fahrpreissenkungen auf breiter Linie wird das zweifelhafte Vergnügen, auf Busse und Bahnen zu warten, wieder einmal teurer. Und: Ständig neue Sondertarife, wie jetzt die Freizeitkarte ab 18.30 Uhr, sind keine Alternative. Sie verkomplizieren lediglich das System.

Dabei ist unstrittig, dass die Verkehrsunternehmen mehr Geld einnehmen müssen. Denn auf Grund des vom Senat auferlegten Sparzwangs werden die jährlichen Subventionen abgebaut. Die Frage ist nur wie. Die Fronten sind seit Jahren dieselben: Die BVG hält Fahrpreiserhöhungen für notwendig. Die Fahrgastverbände betonen, dass man damit nur Passagiere vergrault. Sie plädieren für den umgekehrten Weg: Geringere Preise locken mehr Kunden und bringen so Mehreinnahmen.

Ob dieses Konzept in der Haupstadt funktioniert, ist unklar. Zwar haben Preissenkungen in kleineren Städten für volle Busse und Bahnen gesorgt. In Berlin ist das bisher nicht einmal versucht worden. Obwohl Stadtenwicklungssenator Strieder den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen will – auch finanziell. Die neuen Fahrpreise zeigen nur eines: Der Supersenator ist wieder einmal überfahren worden.

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