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„Ich mag den Job“

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi im Interview mit der taz: Grundrechtecharta zur EU-Verfassung machen

BERLIN taz ■ Für den Präsidenten der Europäischen Kommission, Romano Prodi, war BSE ein „nützlicher Schock“. „Es gibt nun eine viel größere Bereitschaft für eine neue Landwirtschaftspolitik“, erklärt Prodi im Interview mit der taz. Prodi, der sich selbst einmal mit einem Dieselmotor verglichen hat, der langsam startet und dann an Geschwindigkeit zulegt, sagt, dass er inzwischen ganz schön zugelegt habe. „Mir gefällt dieser Job mehr und mehr. Ich mag ihn jetzt wirklich.“ Zu den Ergebnissen des EU-Gipfels in Nizza erklärt der Kommissionspräsident, dass er zwar nicht in Freudengeschrei ausgebrochen sei. „Aber in Nizza war eines wirklich gut: Die Osterweiterung bekam grünes Licht.“ Allerdings sei es eine große Herausforderung, das riesige Lohngefälle von West nach Ost in Zukunft auszugleichen.

Die Grundrechtecharta der Europäischen Union will Prodi zur EU-Verfassung machen. Die Kompetenzabgrenzung zwischen EU-Institutionen und Nationalstaaten solle man dabei allerdings nicht antasten, um britische Vorbehalte gegen eine EU-Verfassung nicht weiter zu stärken. Ob er für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stehe, wollte Prodi nicht erklären. Es sei noch zu früh, darüber nachzudenken.

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