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Sinnige Friedenswünsche für Scharon

Nach dem Sieg des Hardliners in Israel überbieten sich die Staatsmänner der Welt in ihren Glückwunschtelegrammen

BERLIN taz ■ Nach seinem Sieg bei den Premierministerwahlen wurde der israelische Hardliner Ariel Scharon am Mittwoch von Friedenswünschen aus aller Welt überschüttet. Er hoffe, dass es Scharon gelingen werde, den Friedensprozess „auf der Grundlage des bisher Erreichten zu vollenden“, dichtete Gerhard Schröder. US-Präsident Bush bot Scharon Zusammenarbeit „besonders für Frieden und Stabilität in der Region“ an, und das russische Außenministerium ließ verlauten, es hoffe, dass die neue israelische Führung „die Blockade im Friedensprozess durchbrechen“ werde. Der ägyptische Präsident Husni Mubarak wollte abwarten, ob sich Scharon „für Frieden oder Unterdrückung entscheidet“. Im radikalen arabischen Lager hingegen wurden die Messer gewetzt: Der Irak kündigte sogar die Gründung einer Brigade zur Befreiung Jerusalems an. Hunderte palästinensische Flüchtlinge demonstrierten am Mittwoch im Libanon gegen die Wahl Scharons. Bei der Wahlbeteiligung von nur 62 Prozent, der geringsten, die es je in Israel gab, hatte Ariel Scharon am Dienstag mit 62,5 Prozent über den bisherigen Premier Ehud Barak gesiegt, der nur 37,2 Prozent der Stimmen erhielt. Barak hatte daraufhin alle Ämter niedergelegt.

brennpunkt S. 3, kommentar S. 11

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