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Hats Nuts?

■ Falschdeklarierte Inhaltstoffe auch bei Schokolade und Joghurt aufgedeckt

Der Griff ins Supermarktregal ist für Menschen, die an Lebensmittelallergien leiden, oft ein Glücksspiel. Viele Produkte enthalten Al-lergene, obwohl diese auf dem Etikett nicht angegeben werden. Das weist eine neue Studie der Verbraucherzentrale Hamburg (VZH) nach. 16 Lebensmittel wurden „auf versteckte Stoffe“ getestet, die Al-lergien auslösen können.

Die Hersteller sind bei zusammengesetzten Zutaten nicht verpflichtet, die Bestandteile auf der Packung zu deklarieren. Bei Mischungen, die weniger als 25 Prozent des Produktes ausmachen, müssen die einzelnen Zutaten nicht auf der Packung angegeben werden. Fruchtjoghurt enthält ungefähr sechs Prozent sogenannter „Fruchtzubereitung“. Dieser Begriff auf dem Etikett reicht gesetzlich aus, die Zusammensetzung muss nicht aufgeschlüsselt werden, kritisiert Silke Schwartau, Leiterin der VZH-Ernährungsabteilung.

Auch die „Verunreinigung“ von Milchschokolade durch Nüsse muss auf der Packung nicht angeben werden. Diese Vermischungen kommen zustande, wenn die Milchschokolade in derselben Maschine wie Nussschokolade hergestellt wird. So enthielt Trumpf-Milchschokolade Erdnusseiweiße, in Twix-Riegeln wurden Haselnussproteine entdeckt. Schon bei einem Milligramm pro 100g-Tafel „zeigen empfindliche Menschen allergische Reaktionen“, erklärt Silke Schwartau. Schwellungen im Gesicht, Atemnot und im schlimmsten Fall ein allergischer Schock können auftreten.

„Es geht uns nicht darum, die Hersteller der Produkte an den Pranger zu stellen, sondern darum, dass die Kennzeichnungspflicht unzureichend ist“, so Schwartau. Einige Unternehmen hätten bereits zugesichert, Hinweise auf den Verpackungen anzubringen. Die Verbraucherzentrale fordert unter anderem, die 25-Prozent-Regel abzuschaffen, Verunreinigungen müss-ten ab zehn Milligramm pro Kilo deklariert werden müssen.

VZH-Geschäftsführer Günter Hörmann ist sicher, dass seine Forderungen vom neuen Verbraucherschutz-Ministerium unterstützt werden. Alle Politiker würden zur Zeit von Verbraucherschutz reden. „Die Menschen warten darauf“, so Hörmann, „dass den Worten der Politiker auch Taten folgen.“

Michaela Soyer

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