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Die Löwen sind los!

■ Schütting-Skulpturen werden drei Monate saniert / Sandstein porös

Drei Monate muss das Haus Schütting am Bremer Marktplatz ohne seine Portal-Figuren auskommen. Die hundert Jahre alten Skulpturen – zwei römische Krieger und zwei Löwen – sind gestern für diesen Zeitraum abgenommen worden, um unter der Leitung des Architekten Ernst Tschentscher restauriert zu werden.

Mit Hebebühne und Kran rückten Fachleute der Steingruppe ges-tern Mittag zu Leibe. Von der Hebebühne aus lösten die Steinmetze die Skulpturen ab, bevor sie, gut gepolstert gegen Erschütterungen, per Kran von ihrem Portalplatz auf den Boden gehoben wurden – beobachtet von zahlreichen Bremerinnen und Bremern.

Der Steinmetz und Bildhauer Michael Paesler bessert die vier Plastiken in den kommenden Monaten in seiner Werkstatt aus. Denn der Zahn der Zeit hat seine Spuren hinterlassen: Krieger und Löwen sind aus Sandstein gehauen, der porös geworden ist, zu bröckeln beginnt. Die Gruppe wäre Gefahr gelaufen, sich mit Wasser vollzusaugen und dann herunterzufallen.

Zwischen 1895 und 1899 waren die Figuren über dem Eingang der Bremer Handelskammer angebracht worden. Zum Abschluss der damaligen Arbeiten war der mittlerweile geflügelte Satz „buten un binnen, wagen un winnen“ eingemeißelt worden. Parallel zu den Figuren wird auch die Außenfassade des Schütting gereinigt und Risse im Mauerwerk repariert. juka

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