berlinalie: Fördern und Feiern
Vermächtnisse
Bei Filmschaffenden und Geld gibt es keine Berührungsängste. Aber vielleicht musste Filmboard-Chef Klaus Keil, Berlin-Brandenburgs oberster Filmförderer, so was sagen, schließlich schmeißt ihm die Hypovereinsbank seinen alljährlichen Berlinale-Empfang, selbstbewusst sprach ein Hände schüttelnder Banker am Eingang auch prompt von „seiner“ Veranstaltung. Und dann drängte sich Berlin, und Buck war da, Boje vielleicht auch. Sogar Horst Schipphorst hatte seinen Präsidentenjob bei Hertha BSC mal kurz niedergelegt und war in seine Auch-irgendwie-Rolle als Medienbeauftragter der Hauptstadtregion zurückgeschlüpft. Glaubte ihm aber keiner, weswegen er ziellos durch die Menge trieb und – zack – auch noch ein Tablett Martinis auf den Anzug kriegte. Gerechtigkeit siegt eben manchmal doch.
Wie nett war’s da doch bei der Filmstiftung NRW, die feierte auch nicht im bankerkompatiblen Ludwig-Erhard-Haus, sondern inmitten von Gipsbüsten im Gropiusbau. Feierte sich zum Zehnjährigen und Dieter Kosslick zum Abschied, schließlich übernimmt der ab 2002 – die Berlinale. Prominenz fehlte überwiegend, machte aber nichts: Schließlich war ganz NRW da, Klaus Keil auch, und sogar Moritz de Hadeln trank mit Bände sprechender Miene einen Orangensaft beim Nachfolger. Der war zwischendurch ganz gerührt, zauberte seinen eigenen Nachfolger Michael Schmid-Ospach auf die Bühne. Und goss quasi als Vermächtnis die Sinnhaftigkeit öffentlich alimentierter Filmförderung ein für alle Mal in die gültige Weltformel: Let’s spend the funds together. STG
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