: Die größte von zwei
■ Das Kinderkrankenhaus Altona weihte gestern seine Solaranlage ein
Die größte Solaranlage auf einem Hamburger Krankenhaus wurde gestern auf dem Kinderkrankenhaus Altona (AKK) offiziell eingeweiht. Was nicht schwer war: es ist erst die zweite in Hamburg. Die erste Anlage wurde bereits Mitte der 90er Jahre auf dem Universitätskrankenhaus Eppendorf installiert und misst sechs Quadratmeter. Die werden von den 93 Quadratmetern der neuen Anlage getoppt. „Würden alle Krankenhäuser eine entsprechende Solaranlage installieren, könnten in Hamburg zusätzlich 6.500 Quadratmeter Kollektorfläche eingesetzt werden“, erklärte Umweltsenator Alexander Porschke (GAL).
Durch die solarthermische Anlage auf dem Kantinendach, die der Warmwasserbereitung des privaten AKK dient, können pro Jahr 9000 Kubikmeter Gas gespart werden. Der Warmwasserbedarf von täglich 17.000 Litern kann auf 12.000 Liter gesenkt werden. Dadurch werden jährlich 20 Tonnen CO2 weniger emittiert.
Die Investitionskosten für die Solaranlage betrugen 113.000 Mark, die Finanzierung lief über drei Förderprogramme. Das erste ist das des Bundesamtes für Wirtschaft, mit dem private und gewerbliche solarthermische Anlagen mit 250 Mark pro Quadratmetern gefördert werden (Info:www.bawi.de). Wer dieses Programm in Anspruch nehmen will, darf keine weitere Förderung aus öffentlichen Quellen beziehen.
Um diese Auflage zu umgehen, hat die Umweltbehörde ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das sogenannte Hamburger Modell, das 500 Mark pro Quadratmeter Kollektorfläche an die installierenden Handwerksbetriebe ausbezahlt. Diese können ihre Produkte und Leistungen dann preisgünstiger anbieten, so geschehen im Fall der AKK-Anlage. Die dritte Förderung mit 250 Mark pro Quadratmeter kam schließlich aus dem Hamburger Klimaschutzfonds, einer privaten Initiative.
Die Umweltbehörde fördert seit 1990 mit insgesamt 7,8 Millionen Mark Solarkollektoren, inzwischen wurden in Hamburg 23.000 Quadratmeter installiert. Das Ziel für die nächsten sieben Jahre: Mindes-tens 20 Prozent aller Neubauten sollen eine Solaranlage erhalten, 15 Prozent der Hamburger Gebäude im Zuge einer Heizungsmodernisierung. Nicole Paul
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