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Familienangelegenheiten

So leben wir: Das Berliner Lifestyle-Magazin „Style & The Family Tunes“ hat seine neueste Ausgabe Berlin und seinen Künstlern, Machern und Plätzen gewidmet

Einen Berliner auf dem Cover abzubilden, also einen Pfannkuchen, wie der Berliner sagt, das ist, selbst wenn er noch so lecker und zum Anbeißen aussieht, auf den ersten Blick nicht die originellste Idee, wenn man ein Heft nur über Berlin, seine Menschen und Plätze herausbringt. Das aber ist schon der einzige Makel dieser pfundschweren und auch sonst großartigen Ausgabe des Berliner Magazins Style & The Family Tunes. Eine Kollegin beschrieb es höchst erfreut mit den Worten: „Das sind doch wir, das sind doch alles unsere Leute, da ist fast kein Ausfaller dabei.“

So ist das halt, wenn man nach den zum Jahreswechsel obligaten Zusammenstellungen der „100 peinlichsten Berliner“ oder den „150 Machern von Berlin“ endlich mal in einem Magazin einen anderen Blick auf die Welt und eben Berlin wiederfindet, und vor allem großformatige Fotos all der Leute, mit deren künstlerischer und sonstiger Arbeit man sich bestens identifizieren kann.

Von der Tresor-DJ-Bookerin Alexandra Dröner über den Künstler Daniel Pflumm bis zum Techno-Musiker Jan Jelinek, von Labels- und City-Slang-Betreiber Christoph Ellinghaus über den Filmemacher Thomas Arslan bis zu den Contemporary-Fine-Arts-Galeristen Bruno Brunnet, Nicole Hackert und Philipp Haverkamp: Es sind fast alle dabei, die aus Berlin den immer noch etwas anderen place to be machen, schließlich, so das Intro des Hefts, gibt es in Berlin weit ab vom „Lärm um die so genannte Neue Mitte immer noch Platz für Subkultur, freie Kunst, Musik, Mode und Medien“. (Und die, die nicht dabei sind, bekommen von den Style-Leuten im Intro auch ihren Dank und Respekt, schließlich reichten Platz und Zeit dann doch nicht für alle.)

Ganz nebenbei bekommt man beim Blättern und Anschauen (und nicht zuletzt der vielen Anzeigen wegen) den Eindruck, dass aus Style & The Family Tunes nach den ersten Gehversuchen vor sieben Jahren mittlerweile ein Magazin entstanden ist, das den Vergleich nicht mehr zu scheuen braucht mit britischen Lifestyle-Magazinen wie The Face oder iD. GBA

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