unterm strich
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Odyssee im Weltall, die Zweite: Vielleicht ist James Cameron sein „Titanic“-Erfolg über den Kopf gewachsen oder die Nasa hat ihn auf die Liste ihrer Lobbyisten gesetzt oder das Kind im Manne bricht sich Bahn. Jedenfalls hat der kanadische Regisseur vor, einen Film an Bord der Internationalen Weltraumstation zu drehen, die derzeit noch mit Instrumenten ausgerüstet wird. Dafür nahm Cameron schon mal Gespräche mit internationalen Partnern des Forschungsprojektes auf. Mit seinem Filmprojekt, in dem es vor allem um den Alltag und den defizitären Gefühlshaushalt der Astronauten gehen soll, will Cameron „die Begeisterung der Menschen für die Erforschung des Weltraumes“ wieder anheizen, die damals, als Neil Armstrong seinen Fuß auf den Mond setzte, „jeden auf der Welt“ ergriffen habe. Bedenkt man, dass ein US-Fernsehsender bereits eine Realityshow auf der russischen Raumstation Mir geplant hatte, die sich allerdings mit den technischen Problemen des 15 Jahre alten Schrotthaufens zerschlug, dann ist Camerons Idee gar nicht so kühn. Jedenfalls dürfte es die Nasa-Chefs sehr entzücken, wenn Cameron Sätze wie den folgenden äußert: „Die internationale Raumstation ist ein wundervolles Projekt, das uns eines Tages auf den Mars führen wird.“ Irgendwie steckt ja in uns allen ein kleiner Astronaut.

Vielleicht sollten wir uns von Camerons Visionen und Zukunftsoptimismus einfach anstecken lassen: Sechs Spielfilme und sechs Kurzfilme sowie zwei Videokunst-Programme aus Deutschland sind beim Filmfestival im mexikanischen Guadelajara zu sehen. Die alljährliche „Muestra de Cine Mexicano“ ist das bedeutendste Filmfestival Mexikos. Endlich geht’s international aufwärts mit dem deutschen Film!