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Neue Technik ab 2007 wirtschaftlich?

Das Büro für Technikfolgenabschätzung hat das Brennstoffzellen-System untersucht. RWE bastelt an Kleinkraftwerken

Die Technologie der Brennstoffzelle befinde sich „in einer entscheidenden Phase“, meint das Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages. Mit ihr verbänden sich Perspektiven wesentlich umweltfreundlicherer Antriebe im Straßenverkehr sowie effizientere und ökologisch vorteilhaftere Anlagen zur Wärme- und Stromerzeugung. Brennstoffzellen-Antriebe hätten das Potenzial, so die Wissenschaftler, im Kraftstoffverbrauch das niedrige Verbrauchsniveau künftiger Pkws mit Dieselmotoren zu erreichen oder gar zu unterbieten. Eine grobe Abschätzung zeige, dass „der Mehrpreis für Anschaffung und Betrieb um 30 bis 50 Mark pro Kilowatt in der Mittelklasse bei erwarteten Benzinpreisen um 2,25 Mark pro Liter liegen dürfte“, heißt es in einem Bericht des Parlamentsmagazins Blickpunkt Bundestag.

Als Brennstoffe für die Systeme in der Gebäudeenergieversorgung würden derzeit neben Wasserstoff vor allem Erdgas, aber auch Heizöl, Benzin und Methanol erprobt. In der Hausenergieversorgung seien Brennstoffzellen-Systeme allerdings bislang noch von der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit entfernt, meinen die Fachleute.

Die Industrie arbeitet schon mit Hochdruck an neuen Projekten. Zurzeit engagiert sich auch der drittgrößte Stromlieferant Europas für die Brennstoffzellentechnik. Der Konzern RWE, gewohnt in Dimensionen von mehreren 100 Megawatt zu operieren, kümmert sich jetzt zunehmend auch um die Klein- und Kleinstkraftwerke. Bei RWE Plus sieht man „im Einsatz von Brennstoffzellen einen wichtigen Baustein zur dezentralen Energiebereitstellung“, so der Vorstandsvorsitzende Manfred Remmel in der RWE-Hauszeitung agenda. Nach den Szenarien des Unternehmens sei zu erwarten, dass in Deutschland spätestens im Jahr 2015 ein Marktanteil für Brennstoffzellen am gesamten Strombedarf „von bis zu 10 Prozent“ bestehe. Ziel des Konzerns ist es nun, sich „als Technologieführer in diesem Bereich zu positionieren“. RWE-Vorstand Remmel geht davon aus, dass Brennstoffzellen „spätestens 2007 wirtschaftlich“ seien. Zudem werde der Anteil der dezentralen Erzeugung von Strom bis dahin von etwa 15 Prozent bis auf 30 Prozent steigen. ALO

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